Triticale ist eine Getreidezüchtung, die aus Kreuzungen von Weizen (Triticum durum oder Triticum aestivum) und Roggen (Secale cereale) hervorgegangen ist (Triti-cum und Se-cale). Die begrannte Ähre hat mehr Ähnlichkeiten mit der Roggenähre als mit der Weizenähre. Die Zahl der Blüte pro Stufe ist begrenzt auf 2 bis 3. Der Halm und vor allem der Ährenbasis ist ähnlich kräftig wie Weizen. Die Pflanzen können bis zu 140 cm lang werden. Die länglichen Körner sind grösser als Weizen- und kleiner als Roggenkörner, ihre Farbe ist bräunlich.
Die erste Triticalepflanze entstand 1876. Damals kreuzte H. S. Wilson aus Schotland Hartweizen (Triticum durum) mit Roggen (Secale cereale). Die Absicht war die positiven Eigenschaften des Weizens, die gute Backfähigkeit und den hohen Ertrag mit der geringeren Anfälligkeit auf Krankheiten vom Roggenzu kombinieren. Nach 1937 konnten die Kreuzungen dank Colchicin einfacher durchgeführt werden. Colchicin bewirkt eine spontane Verdoppelung der Chromosomen. Seit Anfang der dreissiger Jahre nimmt man auch den gewöhnlichen Weizen (Tritcum aestivum) als Kreuzungspartner. Üblich sind heute auch Kreuzungen von Triticale mit Triticale.
Der Anbau von Triticale ähnelt demjenigen von Weizen. Die Pflanze zeichnet sich durch eine gute Anpassungsfähigkeit aus, ist anspruchslos und ist auch geeignet für den Anbau in höheren Lagen.
Heute besteht die Gefahr, dass bei der Ausdehnung der Anbauflächen die Krankheitsanfälligkeit zunehmen wird.
Es wird mehr Wintertriticale als Sommertriticale angebaut.
Triticale-Kreuzungen aus Hartweizen (Triticum durum) und Roggen dienen in erster Linie als Futtergetreide, da die Backeigenschaften nicht so gut sind, wie die Kreuzung aus Weichweizen ( Triticum aestivum) und Roggen.