Huelsenfruechte (Foto: Pixabay) Hülsenfrüchte (Leguminosae), sind weltweit mit zahlreichen Gattungen und ca. 13 000 Arten. Mit dem Beginn der Ackerkultur und der Domestizierung der Getreidearten, wurden auch die Leguminosen zu Kulturpflanzen. Die Domestizierung fand im fruchtbaren Halbmond vor ca. 10000 Jahren statt, aber auch in Äthiopien, Indien, China, Mexiko und Südamerika. Ab etwa 8000 v. Chr. ist der Anbau von Leguminosen durch archäologische Funde belegt. Aus Jericho stammen die ältesten Funde. In das westliche Mittelmeergebiet drangen Leguminosen erst ca. 2200 v. Chr. vor.
Alle Leguminosen können mit Hilfe von Bakterien an ihren Wurzeln aus dem Stickstoff der Luft wertvolles Protein machen (Stickstoff-Fixierung). Der biologisch gebundene Stickstoff befindet sich in Knöllchen und kann von der Pflanze genutzt werden. Deswegen sind alle Hülsenfrüchte besonders eiweißreich und wachsen auf ungedüngten Böden. Die Symbiose aus Bakterium und Pflanze ist ein hocheffektives natürliches System, welches eine Syntheseleistung vollbringt (Protein aus Luftstickstoff), die alternativ nur in großen technischen Anlagen und unter hohem Energieaufwand durchgeführt werden kann (industrielle Düngemittel-Erzeugung mit dem Haber-Bosch-Verfahren).
Die Leguminosen sind ein- bis zweijährige oder ausdauernde krautige Pflanzen, Sträucher und Bäume. Bei einer ganzen Reihe von Arten führen die Sprossachsen kreisende Bewegungen meist in Uhrzeigersinn aus.
Aufgrund ihres hohen Eiweißgehaltes und der großen Erträge auf kleinen Flächen sind Früchte und Samen der Hülsenfrüchtler fast weltweit ein wichtiger Bestandteil der menschlichen Ernährung. Insbesondere bei fleischarmer oder vegetarischer Kost sind sie fast unverzichtbar. Beispiele sind etwa Erbsen, Kichererbsen, Bohnen, Azukibohnen, Limabohnen Sojabohnen und Linsen, die zur Unterfamilie der Schmetterlingsblütler (Faboideae) gehören. Einige Hülsenfrüchte können auch roh gegessen werden (z.B. Zuckererbsen).
Nördlich des Alpenhauptkammes nahm die die Saubohne (Vicia faba) schon in der Bronzezeit (ca. 2000 v. Chr.) eine Vorrangstellung unter den Leguminosen ein.

Quellen: http://www.pflanzenforschung.de/de/themen/lexikon/leguminosen-524
http://www.hortipendium.de/Leguminosen
Oeggel, Klaus (2009): Prähistorische Landnutzung im mittleren Alpenraum, Innsbruck