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Beschreibung

Maiensässe sind besonders in den schweizerischen Kantonen Graubünden und Wallis, in Liechtenstein, im westlichen Tirol und in Vorarlberg verbreitet. Sie gehen auf die Dreistufenwirtschaft als Form der vertikalen Transhumanz oder Almstaffel, zurück, bei der die Bauern in den alpinen Regionen dem Futter nachzogen: vom Heimgut im Tal, zum Maiensäss oder Vorsäss, wo es auch im Mai/Juni noch gutes Futter gab zur Hochalp (1600 – 2000 Meter).
Maiensässe sind eine Art Alp mit mindestens einem Stall oder Haus, welches noch unter der Baumgrenze auf ca. 1200 bis 1600 Meter Höhe liegt. Noch heute werden einige Maiensässe von den ansässigen Landwirten wie seit Jahrhunderten bewirtschaftet. Meist zog die gesamte Hofwirtschaft auf den Maiensäss. In anderen Alpenregionen verbrachte nur die Alp-/Sennbelegschaft die Saison in den Hochlagen. In den Maiensässgebieten wurde die Milch an zu Butter und Käse verarbeitet. Daher sind auf vielen Maiensässen gute Keller angelegt, da man die Milchprodukte erst mit dem Almabtrieb zu Tal brachte. Daher ist der Schweizer, Vorarlberger und Tiroler Bergkäse bis heute ein extrem haltbarer Hartkäse.

Literatur

Bätzing, W. (1997): Kleines Alpen-Lexikon, Umwelt - Wirtschaft - Kultur, Beck'sche Reihe1205, München
Knab, L. (2006): Maiensässe in Graubünden, Ein Element des kulturellen Erbes zwischen Erhaltung und Weiterentwicklung. Eine qualitative Fallstudie in Alvaneu und Fanas, Diplomarbeit, Zürich
Giovanoli, D. (2003): Alpschermen und Maiensässe in Graubünden, Herausgegeben vom Verein für Bündner Kulturforschung, Haupt, Bern