Beschreibung

Bockshornklee wächst aus der Pfahlwurzel einjährig zu einer krautigen Pflanze heran, deren aufrechte Stängel sich verzweigen. Das Laub steht gegenständig am Stängel, die ovalen oder umgekehrt-eiförmigen Blättchen der Dreifachfieder sind zur Hälfte regelmäßig gesägt. Ab April blüht Bockshornklee mit gelben Schmetterlingsblüten, die an sehr kurzen Stielen in den Blattachseln erscheinen. Die langen Hülsenfrüchte enthalten bis zu 20 Samen, sie reifen bis September.

Allgemeines und Geschichte

Bockshornklee ist eine der ältesten Nutzpflanzen überhaupt, er wurde bereits vor der Jungsteinzeit als Nahrungs- und Heilpflanze kultiviert. Die mittelalterlichen Europäer begannen spätestens im achten Jahrhundert, die Art ebenfalls zu Heilzwecken anzubauen, weshalb sie zum Bestand der Klostergärten gehörte. Bockshornklee war im 19. Jahrhundert eine der von Kneipp meistgelobten Arten, wodurch ihm neue Aufmerksamkeit zukam. In Europa wird die Pflanze heute vor allem in Stilltees verwendet, während die meisten anderen Anwendungsgebiete in Vergessenheit geraten sind. In Nordafrika, dem Nahen Osten und auf dem Indischen Subkontinent besitzt Bockshornklee jedoch die größte Wertschätzung als Futter-, Nahrungs- und als Heilpflanze.

Verbreitungsgebiet einst und jetzt

Als Ursprungsgebiet des Bockshornklees wird der Nahe Osten vermutet, zumindest stammen von dort die ältesten Funde. Er wurde und wird auf nahezu allen Kontinenten angebaut, ausgenommen Süd- und Nordamerika. Wilde Vorkommen gibt es vor allem südlich des Äquators, aber das Wärme liebende Kraut wurde auch nördlich der Alpen kultiviert, sodass selbst in Frankreich und Deutschland wenige wilde Bestände anzutreffen sind.

Anbau

Bockshornklee bevorzugt Standorte mit viel Sonnenlicht und eher lehmigem Boden. Aussaat: März - Mai 1 cm tief ins Freiland
Wuchshöhe:30 – 80 cm
Blütezeit: April – Juli
Nicht winterhart, einjährig
Vermehrung durch Aussaat
Ernte (Samen): August -Septemeber; Blätter: bis September laufend; Keimlinge wenige Tage nach Aussaat.

Nutzung

Verwendung als Medizinalkraut (Samen), Küche (Samen, Blätter):
Der Samen wird zur Vorbeugung gegen Arterienverkalkung und zum Unterstützen der Leber eingesetzt. Außerdem senkt er den Cholesterinspiegel und Blutzucker, weshalb man ihn bei Diabetes einnimmt. Als Tee trinkt man Bockshornklee in Zentral- und Südasien um Atemwegserkrankungen zu behandeln. Gemahlener und aufgegossener Samen als Umschlag befreit ebenfalls die Atemwege und lindert Rheuma. Die entzündungshemmende Wirkung dieser Umschläge macht man sich bei Hauterkrankungen zunutze. Ein gekochter Brei der Samen wird von Stillenden verzehrt, um mehr Milch zu bilden. Ob ein Wirkstoff der Samen auch gegen Dickdarmkrebs eingesetzt werden kann, wird noch untersucht. Die frischen Keimlinge würzen Salate, die Blätter geben ein aromatisches Blattgemüse, die gemahlenen Samen gehören in Currypulver und diverse arabische Würzmischungen.

Eignung

Inhaltsstoffe: Die Samen setzen sich aus Kohlenhydraten mit vielen Ballaststoffen und Schleimstoffen (ca. 27%), Proteinen (ca. 25%) und hochwertigen Bitterstoffen zusammen. Bemerkenswert ist auch der ungewöhnlich hohe Vitamin-C Gehalt (200 mg/100 g) der Samen und weitere wichtige Inhaltsstoffe wie verschiedene Enzyme, essentielle Aminosäuren (z. B. viel Lysin), Cholin, Vitamin E, beta-Carotin, Kupfer, Saponine, Flavonoide und ein hoher Gehalt an ätherischen Ölen.
Als Viehfutter: Verbessert Wachstum und Milchleistung

Verarbeitung und Produkte

Keimsprossen (keimt sehr schnell, bereits nach 2 Tagen, nicht lange keimen lassen, da er sonst bitter schmeckt); Samen (geröstet und gemahlen); Blätter frisch
Als Brotgewürz, Käsegewürz (ähnlich Schabzigerklee)

Kulturtechnik

Bockshornklee ist ein Kulturbringer auf versalzten Böden, da die Pflanze hohe Salzkonzentrationen im Boden verträgt.

Sonstiges

Der Name ist von den wie Bockshörner gebogenen Hülsen hergeleitet.

Literatur

O. W. Thomé, Trigonella foenum-graecum, in: Flora von Deutschland, Österreich und der Schweiz

Links

Nichtstaatl. Erhaltungsorganisationen

https://www.prospecierara.ch
https://www.arche-noah.at/