Beschreibung

Die Gartenmelde ist eine einjährige, schnellwüchsige Pflanze. Sie bildet mit ihren typischen dreieckigen Blättern rasch viel Blattmasse und erreicht eine Höhe von bis zu zwei Metern. In den Hausgärten sind viele verschiedene Landsorten in grüner, gelber, roter und violetter Farben durch Selektion entstanden.

Allgemeines und Geschichte

Die Gartenmelde wurde von den Römern nach Mitteleuropa gebracht. Archäologische Funde von Saatgut bezeugen, dass sie bereits seit tausenden Jahren in Europa sowie auch im Mittelmeergebiet kultiviert wurde. Bis in die Renaissance hatte die Gartenmelde als Gemüse Bedeutung in den Gärten, wurde dann von verschiedenen anderen Blattgemüsepflanzen wie Mangold, Guter Heinrich und später auch Spinat, abgelöst. Die Gartenmelde wurde um 800 n.Chr. von Hildegard von Bingen im "Hortus sanitas" beschrieben.
Welche Anbaubedeutung die Gartenmelde in Österreich hatte, lässt sich heute schwer sagen. In 3 Gärten wurden Reste dieser Kulturpflanze gefunden. Dabei handelte es sich um Funde der grünblättrigen Varietät und zwar ausschließlich im niederösterreichischen Raum.

Verbreitungsgebiet einst und jetzt

Die Grüne Melde hat ihre breite Verbreitung durch Mitteleuropa gefunden. Eine gelbe Variante die ursprünglich aus England kam, die "Gelbe Gartenmelde", ist bekannt aus dem Raum Mondsee in Oberösterreich. Rote und violette Formen werden häufig in osteuropäischen Ländern in Hausgärten angebaut.

Anbau

Aussaat: Die Gartenmelde kann von März bis August direkt im Freiland ausgesät werden. Man kann die Pflanzen dicht aussäen und sie so ähnlich wie Spinat ernten oder man lässt ihnen einen Abstand von 30-50cm. Dann können die Melden bis zu 2 m hoch werden und man kann laufend die Blätter ernten.

Standort: Die Gartenmelde ist sehr anspruchslos. Sie wächst auf allen Böden und ist auch in Bezug auf Licht und Klima unempfindlich.

Pflege: Auch bezüglich der Pflege ist die Gartenmelde anspruchslos. Während längeren Trockenperioden sollten die Pflanzen gegossen werden. Zudem hilft regelmässiges hacken und ein unkrautfreies Beet dem Wachstum der Pflanzen.

Ernte: Die jungen Blätter können bis zum Beginn der Blüte geerntet werden, danach werden sie bitter. Je nach Abstand der Pflanzen werden die Melden wie Spinat geschnitten oder die Blätter werden einzeln, nach Bedarf geerntet.

Nutzung

Die jungen Pflanzen können gesamt geerntet und wie Spinat zubereitet werden. Junge Blätter und Triebe der Gartenmelde machen sich gut in Salat. Die verschiedenfärbigen Melden gewinnen aber auch in der Gourmetküche wieder an Bedeutung.

Inhaltsstoffe: Die Gartenmelde ist reich an Vitamin A und C. Sie enthält Mineralstoffe (Kalzium, Kaium, Magnesium und Phosphor) und wenig Oxalsäure.

Eignung

Die Samenträger können auch zur Dekoration im Haus verwendet werden. Außerdem können die stabilen Stängel der Melde zur Markierung frisch gesäter Reihen verwendet werden.
Aus dem Lexikon der alten Gemüsesorten: "Der Tee aus getrocknetem Kraut ist ein Hausmittel bei Stoffwechselstörungen, Hautunreinheiten, bei Blasen-, Leber- und Nierenleiden und kann als sanftes blutreinigendes Mittel verwendet werden. In den Samen der Gartenmelde ist Saponin enthalten, was deren abführende Wirkung erklärt."

Verarbeitung und Produkte

In käuflichen Mischsalaten finden sich heute oft junge Meldeblätter. Allgemein lassen sich die Blätter und jungen Triebe genauso gut verkochen wie Spinat und können als Belag für Quiche und Pizza ihren Platz finden.

Literatur

M. Serena, M. Suanjak, F.Pedrazzetti, B. Brechbühl. Das Lexikon der alten Gemüsesorten, 2014. AT Verlag

https://www.prospecierara.ch/pflanzen/sortenfinder/detail.html?tx_psrsortenfinder[showUid]=GE-1665

Links

  • www.prospecierara.ch
    www.arche-noah.at
  • Nichtstaatl. Erhaltungsorganisationen

    Pro Specia Rara, Schweiz
    Arche Noah, Österreich