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Beschreibung

Das Mutterkorn, Claviceps purpurea, gleicht einem übergrossen schwarzen Roggenkorn. Es ist der Fruchtkörper eines Pilzes. Besonders bei nasskalter Witterung zieht sich die Befruchtung hin und die Blüten bleiben länger geöffnet. Gerade dann haben die Pilzsporen ihre Chance, keimen in der Blüte und nützen die Samenbildungskräfte aus. Der Name Mutterkorn weist auf seine medizinische Verwendung hin. Das Gift des Mutterkornes hemmt die Durchblutung des peripheren Gewebes.
Früher hat man es als Heilmittel bei zu starken Blutungen während der Geburt eingesetzt, von daher der Name Mutterkorn. Eine Zeitlang wurde es gezielt für die chemische Industrie produziert, die daraus bestimmte Heilmittel hergestellt hat. Diese werden heute synthetisch hergestellt.
Das Mutterkorn kommt auch auf anderen Getreidesorten und auf Wildgräsern vor, wenn auch weniger häufig. Der Roggen wird am häufigsten befallen, weil er während der Blüte stark geöffnet ist und so die Pilzsporen auf den Fruchtknoten gelangen.

Literatur

Mühle, E.;Breuel, K.: Das Mutterkorn – ein Gräserparasit als Gift- und Heilpflanze. A. Ziemsen, Wittenberg Lutherstadt, 1977, 2003, ISBN 3-89432-576-3

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