Beschreibung

Am Tag vor dem weissen Sonntag (Sonntag nach Ostern) führt eine Prozession zur Wallfahrtskirche "Maria Schnee" im Gemeindegebiet von Virgen (Osttirol). Ein mit Bändern und Blumen geschmücktes, ungeschorenes und weiß gewaschenes männliches Steinschaf führt die Prozession an. Dieser "Opferwidder muss makellos sein und wird 1 Jahr lang gepflegt und oft gewaschen. Die Wolle wird nicht geschoren. In der Kirche wird er dreimal um den Altar geführt und bleibt während des Gottesdienstes bei der gemeinde. Anschliessend wird der Widder verlost. Der Brauch geht auf die Jahre 1634 bis 1636 zurück, als in Tirol ein Drittel der bevölkerung durch die Pest starb.

Literatur

Bockhorn, O. (1982): Opferwidder und Widderopfer. In: Kulturelles Erbe und Aneignung
Dörrer, A. (1952): Sinn und Alter der Widderprozessionen
Kurzthaler, S. (1997): Kunst und Kultur in den Hohen Tauern
Maierbrugger, M. (1979): Lebendiges Brauchtum in Kärnten

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Quellen

Institut für Geschichtswissenschaften und Europäische Ethnologie Innsbruck