Beschreibung

Das Ultnerschaf ist mittel bis großrahmiges. Der Kopf ist geramst und hornlos. Die Vliesfarbe war meist von roter bis cognac-brauner Farbe, wird heute aber in Richtung schwarz-braun gezüchtet.
Der Rücken ist lang und breit mit guter Rippenwölbung und fester Nierenpartie. Es hat kräftige Beine mit straffen Fesseln und harter Klaue. Die Hinterbeine sind sehr leicht gewinkelt.

Allgemeines und Geschichte

Das Ultner Schaf ist aus der Kreuzung der ursprünglichen Hochgebirgsrasse, dem Steinschaf und dem Bergamaskerschaf hervorgegangen.

Verbreitungsgebiet einst und jetzt

Südtirol-Trentino: Vinschgau und (hauptsächlich) Ultental (südwestlich von Meran),
zum Teil auch im Schnalstal, Sarntal und Martellotal (auch Oberbayern, Oberinntal und Unterengadin)

Nutzung

Die grobe, lange Wolle im C - D Charakter bietet dem Schaf bei Älpung im Hochgebirge einen sehr guten Wärme- und Nässeschutz. Als besondere Leistungen gelten die Frühreife, die hohe Fruchtbarkeit und asaisonales Brunstverhalten.Die geringe Anfälligkeit auf Klauenfäule infolge des harten Hornmaterials wird von Experten und Umstellungszüchtern immer wieder bestätigt.

Leistung

Vliesgewicht Widder 6-7kg

Sonstiges

Vliesfarbe: Rotbraun mit Schattierungen von cognacfarben bis dunkelbraun. Die Lämmer werden ganz dunkelbraun, fast schwarz geboren. Wenn das Vlies dem Sonnenlicht ausgesetzt ist, verfärben sich die Spitzen goldfarben. Speziell im Sommer sind die Spitzen golden gebleicht. So ergibt diese Wolle einen interessanten Mix innerhalb eines Vliese. Außerdem hört die Wolle niemals auf die Farbe zu verändern. Ist das fertige Produkt mehr der Sonne ausgesetzt, so färbt es sich hell. Wird es immer im Schrank aufbewahrt, so ändert sich die Farbe zu dunkelbraun. Daher auch die Bezeichnung "lebendes" Vlies.

Literatur

Monitoring Institute for Rare Breeds and Seeds in Europe, 2003: Landwirtschaftliche Genressourcen der Alpen. Zürich, Bristol-Stiftung, ISBN 3-258-06669-8

Links