Beschreibung

In Europa geht die Holzköhlerei bis in die Jungsteinzeit, 4000 v.Chr. zurück. Der Holzteer wurde damals zur Befestigung der Pfeil- und Speespitzen und der Steine in den Holzschaft verwendet. In der Bronze- und Eisenzeit diente die Holzkohle als unentbehrlicher Energieträger zum Schmelzen der Metalle. Später verwendeten die Hufschmiede, die Gold- und Silberschmiede, die Eisengiessereien, Ziegeleien und Glashütten Holzkohle und die Hausfrauen brauchten sie für das Erhitzen der Bügeleisen.
Mit dem Ausbau der Verkehrswege und des Eisenbahnnetzes begann die Einfuhr der ausländischen Holzkohle .Eine entscheidende Veränderung in der Verhüttung des Eisens war der Einsatz von Steinkohle, welche die einheimische Holzkohle allmählich verdrängte. Der elektrische Strom gewann immer mehr an Bedeutung. Der Bau von Waldstrassen ermöglichte den Abtransport des Holzes in die Sägereien. Der Preis der einheimischen Holzkohle sank, der Absatz verschlechterte sich zusehends und die Köhlerei flaute immer mehr ab, bis sie dem Untergang nahe war. Im 1. Weltkrieg war die Holzkohle wieder begehrt, doch in den Nachkriegsjahren nahm die Produktion infolge mangelnder Nachfrage wieder stark ab.
In der Schweiz werden jährlich 10'000 Tonnen Holzkohle verbraucht, dessen überwiegender Teil der fabrikmässigen hergestellten Holzkohle stammt aus den Oststaaten. Mit der Produktion von Grillholzkohle kann ein Teil des anfallenden Holzes sinnvoll verwertet werden und es können gleichzeitig Arbeitsplätze für ortsansässige Bauern geschaffen werden. In der heute schwierigen Zeit der Landwirtschaft ist die Köhlerei nicht ein aus Tradition gepflegtes Hobby, sondern ein mit harter Arbeit erwirtschafteter Nebenverdienst für die Bergbauern und ihre Familien. Die Holzköhlerei darf nicht zum Bilderbuchdasein absinken oder als Publikumsmagnet bei Veranstaltungen dienen oder im Freilichtmuseum überleben.

Literatur

www.koehlerei.ch
Paul Duss, Sekretär Köhlerverband Roomos, die Geschichte der Köhlerei

Links

Quellen

Köhlerei Roomos, www.koehlerei.ch