Beschreibung

Zurück zu den Wurzeln: Das aus dem Montafoner Rind hervorgegangen Braunvieh war durch Einkreuzungen fast vollständig verschwunden und erlebt als "Original Braunvieh" vor allem im Montafon eine veritable Renaissance. Die züchterische Zielsetzung liegt heute auf einem milchleistungsbetonen Zweinutzungsrind, was vor allem den Bedürfnissen der Berglandwirtschaft bestens entspricht.

Allgemeines und Geschichte

Der Ursprung dieser Rinderrasse in der Schweiz, Tirol, den alpinen Regionen Bayern und Vorarlberg einst weit verbreiteten Rasse ist nicht ganz klar. Braune Rinderschläge wurden im Kloster Einsiedeln schon im 16. Jahrhundert gezielt gezüchtet, aber auch in verschiedenen Tälern Tirols und Vorarlbergs gab es 17 lokale Schläge von ähnlicher Farbe und Typus, zu denen auch das Montafoner Rind zählte. Die modernen züchterischen Weichen wurden in Österreich vom Gesetzgeber gestellt, der 1869 mit dem "Tierzuchtförderungsgesetz" die Subventionierung von ausgesuchten "Landesrassen" vorsah. Ziel war die Steigerung der Milchproduktion, aber auch die weitere Nutzung als Dreinutzungsrind, das sich auch vor dem Ochsenkarren bewähren musste. In Vorarlberg machte das Montafoner Rind das Rennen und wurde in den kommenden Jahrzehnten von verschiedenen regionale Viehzuchtgenossenschaften und in enger Kooperation mit den Viehzüchtern aus der Ostschweiz weiter gezüchtet. Die lokalen Schläge verschwanden fast vollständig. Bis in die 1960er-Jahre blieb Braunvieh auf den Weiden Vorarlbergs dominant. Doch die Milchleistung genügte den Anspruchen nicht mehr. Nun wurde, die künstliche Besamung machte es möglich, das Sperma von Brown-Swiss-Stieren aus den USA eingekreuzt - hervorgegangen aus Braunvieh, das in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts auch aus Vorarlberg exportiert worden war. Die Milchleistungen stiegen, unter anderem zum Preis einer erhöhten Krankheitsanfäligkeit und deutlich reduzierter Fruchtbarkeit. Doch das zählte nicht, und so verschwanden das ursprüngliche Braunviehrind fast vollständig von der Bildfläche. Im Zuge des österreichischen Generhaltungsprogrammes wurden Ende der 1980er - Jahre die verbliebenen Besttände erfasst und gezielt weiter vermehrt. Der Fremdgenanteil wurde seither von 25 auf 6,25 Prozent reduziert, Stiere müssen 100 Prozent reinrassig sein.

Verbreitungsgebiet einst und jetzt

Vorarlberg, Tirol
heute mit Ausnahme des Burgenlandes in ganz Österreich

Nutzung

Milchbetontes Zweinutzungsrind

Leistung

Milchleistung um 5000 kg
4 % Fett
3,3 % Eiweiss
gut marmoriertes Fleisch

Verarbeitung und Produkte

Montafon: Sura Käs

Links

Nichtstaatl. Erhaltungsorganisationen

Arche Austria, Spartenbetreuer, Kuno Staudacher, Vorarlberger Braunviehzuchtverband, Jahnstraße 20, A-6900 Bregenz, +43 (0)5574/423 68, kuno.staudacher@lk-vbg.at, www.braunvieh-vorarlberg.at