Allgemeines und Geschichte

Zu Zehntausenden wurden ungarische Steppenrinder im 16. und 17. Jahrhunderte auf die Märkte Wiens getrieben, ob, wie es gerne dargestellt wegen, wegen ihrer exzellenten Fleischqualität, oder, was naheliegender wäre, wegen ihrer idealen Eignung für die extensive Haltung in Steppenlandschaften. Auch die Frage, ob die im 9. Jahrhundert aus den Weiten Zentralasiens einwandernden Ungarn das Steppenrind mitgebracht hatten, ist nicht restlos geklärt. Belegt ist die grosse Bedeutung der extensiven Herdenhaltung für die charakteristischen Hutweiden. Zwischen Gregori am 12. März und Michaeli am 29. September weidete das Vieh von frühmorgens bis in den Abend hinein. Auch Schweine, Pferde und Schafe trugen das Ihrige zur Landschaftsbildung bei. Bis ins 20. Jahrhundert hinein blieben die Steppenrinder die wichtigste Rasse Ungarns und des Burgenlandes, das bis 1921 zu Ungarn gehört hatte. Sie wurden auch gerne als Arbeitstiere auf den grossen Höfen eingesetzt. Die Mechanisierung der Landwirtschaft und die Umstellung auf eine intensivere Viehhaltung setzten dem Steppenrind zu, nach dem zweiten Weltkrieg war die Population auf noch knapp 200 Tiere geschrumpft. Gerettet wurde es mit einem Erhaltungsprogramm in Ungarn. Mit der Gründung des Nationalparks Neusiedlersee - Seewinkel und der Wiedereinführung der traditionellen Beweidung durch die Nationalparkverwaltung bekam das Ungarische Steppenrind eine neue Aufgabe: die Landschaftspflege. Rund 500 Tiere weiden heute in der Steppe nahe des Neusiedlersees und verhindert damit deren Zuwachsen, die Haltung folgt den Richtlinien des biologischen Landbaus.

Verbreitungsgebiet einst und jetzt

Burgenland

Nutzung

Fleisch

Haltung

Extensive Weidehaltung

Links

Staatl. Erhaltungsorganisationen

Viktor Reinprecht, Nationalpark Neusiedler See – Seewinkel, Nationalparkverwaltung, Tel.: +43 (0)2175/3365-0, E-mail: v.reinprecht@nationalpark-neusiedlersee-seewinkel.at, www.nationalpark-neusiedlersee-seewinkel.at