Beschreibung

Diese einst von Kärntern bis Bayern verbreitete Rinderrasse wurde in den 1970er-Jahren durch Einkreuzungen fast vollständig verdrängt. Nur in einigen Berggebieten der Hohen Tauern hielten sich Restbestände. Mit staatlicher Förderung gelang die Rettung. Heute ist das Original Pinzgauer Rind mit seinem charakteristischen kastanienfarbenen Fell und der weissen Zeichnung am Rücken, Oberschenkel und Bauch wieder etabliert, gilt aber nach wie vor als gefährdet.
Es gibt auch schwarz-weiße Pinzgauer mit der selben Zeichnung.
Hornlose Pinzgauer Rinder werden auch Jochberger Hummeln genannt.

Allgemeines und Geschichte

Wie so viele Rinderrassen im Alpenraum musste das Pinzgauer Rind noch bis weit ins 20. Jahrhundert mehreren Zwecken dienen: Milch, Fleisch und Muskelkraft waren gleichermassen gefragt. Im 19. Jahrhundert galten Pinzgauer im Habsburgerreich gerade wegen ihrer Vielseitigkeit als ideale Rinderrasse und waren entsprechend weit verbreitet. Aus zahlreichen lokalen Schlägen wurde Ende des 19. Jahrhunderts die Pinzgauer Rasse definiert und in der Folge systematisch weiter gezüchtet. MIt der Mechanisierung der Landwirftschaft waren Zugochsen kaum mehr gefragt, und sowohl Milch- als auch Fleischleistung genügten den Ansprüchen einer sich zunehmend industrialisierenden Viehhaltung nicht mehr. Ab 1969 wurden Red Holstein - Rinder eingekreuzt, um die MIlchleistung zu steigern, 1972 wurden die Zuchtziele entsprechend geändert. Die reinrassigen Pinzgauer gerieten stark unter Druck, die Bestände schrumpften binnen weniger Jahre dramatisch, nur eine Handvoll Züchter in den Berggebieten Salzburgs hielten am Original fest. Mit staatlicher Förderung gelangt seit den 1980er-Jahren eine Renaissance, heute ist das Pinzgauer Rind vor allem im Bundesland Salzburg zu sehen.

Verbreitungsgebiet einst und jetzt

Täler rund um den Grossglockner, mit Schwerpunkt Pinzgau, in der k.u.k.-Monarchie in den östlichen Gebieten des Reiches
heute in ganz Österreich mit Schwerpunkt Salzburg

Nutzung

ursprünglich Dreinutzungsrasse
heute Zweinutzungsrind

Haltung

sehr geeignet für Alpung, robust, widerstandsfähig, sehr guter Futterverwerter

Leistung

5'500 kg Milch

Links

Nichtstaatl. Erhaltungsorganisationen

Arche Austria, Original Pinzgauer Rind, Spartenbetreuer, Mathias Kinberger, Mayerhoferstr. 12, A-5751 Maishofen, +43 (0)664 2209208, m.kinberger@pinzgauerrind.at, www.pinzgauerrind.at,
Rinderzuchtverband Salzburg, Mayerhoferstr. 12, 5751 Maishofen, +43 (0)6542 68229 17, t.sendlhofer@inderzuchtverband.at,