Beschreibung

Wetterfestes Zweinutzungshuhn, frohwüchsig, guter Futterverwerter, ideal für die Freilandhaltung. Es liebt das Licht, die Luft, Reinlichkeit und Bewegungsfreiheit und ist ideal für die Freilandhaltung geeignet. Das Markenzeichen ist der kleine Schopf.

Allgemeines und Geschichte

Das Sulmtaler Huhn ist ein Nachfahre des steirischen Landhuhnes, das gegen Ende des 19. Jahrhunderts wegen verschiedener Einkreuzungen auszusterben drohte. In mehrjähriger Züchtungsarbeit gelang die Rückzüchtung unter dem neuen Namen Sulmtaler, das Huhn erfreute sich grösster Beliebtheit. Der Niedergang nach dem ersten Weltkrieg setzte sich während des zweiten Weltkrieges fort, als auf behördliche Anordnung die Sulmtaler auf Legeleistung gezüchtet wurden. 1957 wurde die Zucht ganz aufgegeben. Nur auf abgelegenen Höfen in der Südsteiermark hielten sich die Tiere. Ende der 1980er-Jahre besannen sich einige Züchter der Qualitäten der Sulmtaler, seit 2004 bemüht sich eine Züchtergruppe um die Erhaltung.
In neuster Zeit wurden die Sulmtaler auch auf verzwergte Form gezüchtet, siehe Zwerghühner.

Verbreitungsgebiet einst und jetzt

Südsteiermark

Nutzung

Zweinutzungshuhn (Zwiehuhn)

Haltung

Tagsüber in Gruppen von 200 bis 600 Tieren im Freiland auf Wiesen, Weiden, Äckern, in Mischwäldern und Obstanlagen; in der Nacht zum Schutz vor Raubtieren in wetterfesten Ställen.

Zuchtziele

Hähne 2,6 bis 4,5 kg, Hennen über 2 - 3 kg
kräftige Statur mit feinem Knochenbau, mittelhohem Stand und weissem Untergefieder
Sulmtaler Hennen sind überwiegend weizenfarbig
Sulmtaler Hähne haben kastanienbraune Rücken, die Flügelbinden, Brust, Bauch, Schwanz und Schenkel glänzen dunkelgrün.

Leistung

Legeleistung 150 Eier im Jahr
Mastgewicht von Kapaunen um 5 kg, Poularden 3,5 kg
Das Fleisch ist besonders zart und von kräftigem Geschmack
Eigewicht um 60 g

Verarbeitung und Produkte

Im Handel als "das Sulmtaler Original" gekennzeichnet
figuriert auf der Liste "Kulinarisches Erbe Österreichs" des Lebensministeriums

Kulturtechnik

Sulmtaler Hühner wachsen wesentlich langsamer als die heutigen Hybrid-Rassen. Die Hähne erreichen deshalb die Geschlechtsreife, bevor sie das Schlachtgewicht erreichen. Das macht die Haltung in Herden nahezu unmöglich. Kapaune (kastrierte Hähne) dürfen in Österreich zwar gehalten, aber nicht kastriert werden. Die Sulmtaler Hähne werden deshalb mit erheblichem bürokratischen und logistischem Aufwand in Slowenien kastriert. Die Sulmtaler Vermarktungs GmbH erarbeitet derzeit Alternativen mit natürlichen Mitteln, die das Hahnengehabe eindämmen sollen.

Literatur

Aigner R. Alte Nutztierrassen. Diplomarbeit, S. 92 ff.
Jontes G. Kayserfleisch und Steirerkas: Streizüge durch die kulinarische Vergangenheit der Steiermark. Graz. 1998. S. 69 ff.
HEFTBERGER A. und GLOOR W. Das Steirerhuhn, Züchter und
Obmännertagung 3. Mai 2003, Wallierhof Riedholz, 10 Jahre Schweiz.
Altsteierer- und Sulmtaler Klub (online verfügbar: http://www.kleintiere-schweiz.ch/resources/3/uploads/Altsteirer%20Sulmtaler.pdf)

Links

Nichtstaatl. Erhaltungsorganisationen

ARCHE Austria, Oberwindau 67, A-6363 Westendorf, TEl. +43 ()66451 92 286,
office@arche-austria.at
Sulmtaler Vermarktungs-GmbH, Nestelbach 52, A-8452 Großklein, Tel.: +43 (0) 3456 2454, Mobil: +43 (0)664 4226022, E-Mail: office@sulmtaler.at, www.sulmtaler.at