Beschreibung

Gebirgsrasse aus dem Südtirol, die als Arbeits- und Saumpferd in der Landwirtschaft und noch mehr in den österreichischen und deutschen Heeren der beiden Weltkriege breite Verwendung fand. In der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts zunehmend als Freizeit- und Sportpferd im Einsatz. Heute weltweite Verbreitung mit Schwerpunkt im Nord- und Südtirol und in Bayern.

Allgemeines und Geschichte

Die moderne Haflingerzucht hat einen Stammvater: den 1874 geborenen Hengst 249 Folie, der aus einer Kreuzung einer einheimischen Stute mit einem Araberhengst hervorgegangen war. Subventioniert vom k.u.k. Ackerbauministerium, wurde bis zum Ersten Weltkrieg eine Tausende Tiere zählende Population aufgebaut, die als Saumpferde in alpinen Gefilden wertvolle Dienste leisteten und im Kriegsdienst zu Zehntausenden verheizt wurden. Deren weibliche und männlichen Zuchtlinien wurden nach dem Krieg durch die Abspaltung Südtirols auseinandergerissen. Während in Nordtirol durch Zukäufe aus dem südlichen Nachbarland in den 1920er-Jahren ein Neuaufbau gelang, taten sich die Züchter im Südtirol schwer, erst nach dem zweiten Weltkrieg gelang die Renaissance. In Deutschland, wo schon Ende der 1920er-Jahre eine Zucht aufgebaut worden war, waren die robusten, zähen Pferde im zweiten Weltkrieg erneut im Kriegsdienst. Erst mit Kriegsende durfte diese robuste, ursprüngliche Gebirgsrasse sich einer friedlicheren Bestimmung zuwenden, als Arbeitstier, aber in den vergangenen Jahrzehnten zunehmend auch als Freizeit- und Sportpferde. Weltweit wird der Bestand heute auf eine Viertelmillion Pferde geschätzt.

Verbreitungsgebiet einst und jetzt

Süd- und Nordtirol, später Bayern
heute weltweit verbreitete

Nutzung

Arbeits- und Saumpferd für Landwirtschaft und Armee
heute vor allem Freizeit- und Sportpony

Brauchtum

Noriker- und Haflingerpferde werden bis heute am Leonhardiritt in Alta Badia im Südtirol am 6. November eingesetzt und gesegnet.

Links

Nichtstaatl. Erhaltungsorganisationen

Südtiroler Haflinger Verband, Obmann Erich Messner, Geschäftsführer Michael Gruber, Galvanistrasse 38, I-39100 Bozen, Tel. 00390471063970, michael.gruber@haflinger-suedtirol.com, www.haflinger.eu
Schweizerischer Haflingerverband SHV, Fédération Suisse des Haflinger FSH, Sekretariat, Suzanne Felzen, Bahnhofstrasse 55, CH-3432 Lützelflüh-Goldbach, Tel. 0041 (0)79 225 88 28, susanne.felzen@bluewin.ch, www.haflinger.ch