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Beschreibung

Im Zuge des im 15. Jahrhundert einsetzenden starken Rückgangs des Getreideanbaus in den Berggebieten mangelte es zunehmend an Streue. Ersatz boten die sumpfigen Streuwiesen im Tal und die Waldstreue am Berg, wo Nadeln und Laub gleichermassen zur Streuegewinnung gesammelt wurden. Vor allem Frauen und Kinder sammelten im Wald praktisch alles, was nicht niet- und nagelfest war, zur weiteren Verwendung im Stall. Im 19. Jahrhundert von der Forstwirtschaft als schädlich für die Waldgesundheit eingestuft und zunehmend bekämpft, aber aus Gründen des generellen Mangels an Streumaterial noch bis Mitte des 20. Jahrhunderts in Gebrauch. Erst die Verbilligung der Transporte und der Ausbau der Verkehrs machten Strohimporte möglich.

Literatur

Martin Stuber und Matthias Bürgi. Agrarische Waldnutzunge in der Schweiz 1800 - 1950. Nadel- und Laubstreue. Schweizerische Zeitschrift für das Forstwesen 153 (20'02) 10: 394 - 410
Siegfried W. de Radchewiltz (Hg.). "a Lailach voll Lab". Zur traditionellen Streugewinnung in Tirol. Dorf Tirol. 1996