Beschreibung

Mittelgroßes bis großes Schaf mit schwarzem, geramsten Kopf. Weibliche Tiere hornlos, Widder besitzen gleichmäßig geschwungene Hörner. Die Ohren stehen ab, sind kurz und spitz. Straffes Fundament und harte Klauen.
99 % der Zuchttiere sind grau, 1 % weiß. Stirn und bauch bewollt
Hohe Fruchtbarkeit, asaisonale Brunst
Sehr fruchtbar, hohe Vitalität und Fitness, Trittsicherheit und Alptauglichkeit. Geeignet für extensive Lammfleischproduktion in Extremlagen und niederschlagsreichen Gebieten..

Allgemeines und Geschichte

Älteste Schafrasse Tirols; ging wie alle Steinschafrassen aus dem Zaupelschaf, mitgebracht von osteuropäischen Zuwanderern und bodenständigen, besonders gebirgstauglichen Landschlägen hervor. Ab 1950 starker Rückgang, nur im Tuxertal erhalten geblieben. Herdbuchgründung 1973

Verbreitungsgebiet einst und jetzt

Mehr oder weniger in ganz Tirol; Hauptzuchtgebiete Tuxer- und Zillertal, Osttirol,Ötztal und Oberinntal, Brixental.
In Tirol wird das Steinschaf als die zahlenmäßig zweitstärkste Rasse vom Tiroler Schafzuchtverband betreut. Die Züchter sind in 14 Vereinen organisiert
Im Zillertal wurde das Tiroler Steinschaf früher als das „Graue Schaf“ bezeichnet, im Ötztal wohl wegen der graublauen Farbe, auch das „Blobe“ Schaf genannt. Der weiße Schlag des Tiroler Steinschafes wird hauptsächlich in den Tälern Osttirols gezüchtet.

Nutzung

Fleisch
Milch
Wolle (Loden)
Landschaftspflege

Haltung

geeignet für hohe Lagen (bis 2500m)
Ausgeprägter Mutterinstinkt

Zuchtziele

Alptauglichkeit durch ausgezeichnete Trittsicherheit
Widerstands- und Anpassungsfähigkeit für niederschalgsreiche Gegenden und Extremlagen
hohe Fruchtbarkeit mit hoher Vitalität und Fitness

Leistung

Körpergewicht Bock: nach 1 Jahr 65 kg, ausgewachsen 80 – 100kg,
Körpergewicht Mutterschaf: nach 1 Jahr 60 kg, ausgewachsen 75 – 90 kg
Widerristhöhe: Bock: 80 cm; Mutterschaf: 60 cm
Vliesgewicht Bock: 4.5 - 5.5 kg; Mutterschaf: 4.0-5.0 kg
Ablammung: 180-220%
Erstlammalter: 442 Tage; Zwischenlammzeit 240 Tage

Verarbeitung und Produkte

Die Ideal - Färbung des Tiroler Steinschafes, ein helles Silbergrau, ist historisch bedingt. Der bis Mitte des vorigen Jahrhunderts auf vielen Bauernhöfen in Handarbeit hergestellte Loden soll von schöner silbergrauer Farbe sein. Aus diesem Loden wird nämlich der „Tuxer Janker“, als einheitlicher Bestandteil der Zillertaler Tracht, gefertigt. Auffallend ist, dass dieser graue Loden unempfindlich gegen jede Lichteinwirkung ist, er bleicht nicht aus! Bis heute wird der „Tuxer“ zu festlichen Anlässen von den Musikkapellen, Schützenkompanien und Trachtengruppen des gesamten Zillertales, aber auch in anderen Regionen, mit Stolz getragen.

Brauchtum

"Tuxer Janker" (siehe Verarbeitung und Produkte)
Widder des weissen Schlages werden bis heute besonders in Osttirol als Opferwidder eingesetzt.

Sonstiges

Die Lämmer des „grauen Schlages“ werden schwarz geboren und erhalten bis zum 2. Lebensjahr ihre graue Wolle, wobei Kopf und Beine schwarz bleiben.

Literatur

Feldmann, A.; Bietzker,U.; Mendel, C. (2005): Schafrassen der Alpen, GEH und LfL, Grub, Deutschland (Hrsg.)
Haid, H., Haid, B. (2010): Das Schaf: eine Kulturgeschichte

Staatl. Erhaltungsorganisationen

Tiroler Schafzuchtverband
Brixner Straße 1, 6020 Innsbruck
www.bergschafetirol.com
http://www.kleintierzucht.it/tiroler-steinsschaf

Nichtstaatl. Erhaltungsorganisationen

http://www.alpinetgheep.com/tiroler-steinschaf.html
http://www.arche-austria.at