Beschreibung

Die Rasse ist Anfang des 20. Jahrhunderts ausgestorben .
Das Tirolerhuhn war ein schöner, mittelgrosser Schlag. Von ihm ist bis heutet aber nur ein einziges Foto bekannt, und auch dieses ist nicht verbürgt. Es zeigt im Hintergrund eines Grauvieh-Bullen eine schwarze Spitzhaube auf einem Hof im Oberinntal.

Allgemeines und Geschichte

Das Tirolerhuhn gehörte zu den im östlichen Alpenraum seit Jahrhunderten verbreiteten Spitzhauben-Hühnern und war wohl ebenfalls mit den südlich des Brenners verbreiteten Polverara-Schiatta Hühnern verwandt. Die Spitzhauben sollen schon im 15. Jahrhundert in Salzburger Klöstern gezüchtet worden sein.

In einer Festschrift zur fünfzigjährigen Wiederkehr der Thronbesteigung von Kaiser Franz Joseph I. 1898 wird erwähnt, dass die Rasse neuerdings an Ausstellungen hohe Preise erziele. Im Jahr 1902 ist das Tirolerhuhn dann auch Thema im Abgeordnetenhaus des österreichischen Reichsrates. Bei den Beratungen zum Ackerbauministerium wird es als gutes Beispiel für hohe Wetterhärte und Widerstandsfähigkeit gegen Krankheiten genannt, auf die bei der Geflügelzucht vermehrt abgestellt werden soll.

Seit 2010 werden Anstrengungen unternommen, das Tirolerhuhn über seine nächsten Verwandten zurück zu züchten. Die "Arbeitsgruppe zur Rückzüchtung des Tirolerhuhnes" nennt nun die daraus hervor gegangene Rasse "Neu-Tiroler".

Verbreitungsgebiet einst und jetzt

Tirol und angrenzende Gebiete, besonders aber rund um Innsbruck

Nutzung

Das Tirolerhuhn war ein sehr guter Futtersucher und mit einer grossen körperlichen Widerstandsfähigkeit gegen Krankheiten und Witterungsverhältnisse ausgestattet.

Literatur

- Geschichte der österreichischen Land‐ und Forstwirtschaft und ihrer Industrien 1848‐1898: Festschrift zur Feier der am 2. December 1898 erfolgten fünfzigjährigen Wiederkehr der Thronbesteigung Sr. Majestät des Kaisers Franz Joseph I.; Band 2, Seite 742
- Drexel Siegfried, Beiträge über die zootechnische Stellung und die wirtschaftlichen Eigenschaften der Oberinntaler Rasse; D070, Universität für Bodenkultur Wien, 1924
- Stenographische Protokolle des Hauses der Abgeordneten des österreichischen Reichsrathes 1902 1105. Beilage der XVII. Session, Bemerkungen zum Ackerbauministerium, Seiten 134-135.

Links

Nichtstaatl. Erhaltungsorganisationen

Netzwerk Pro Patrimonio Montano (abgek. PatriMont), Schneebergstr. 17, CH-9000 St.Gallen