Beschreibung

Der Berufsstand der viehüter entwickelte eine eigene Hirten kunst (z.B. Schnitzereien) und Hirtenkultur. Da sich die Schäfer (für Kleinvieh) und Hirten oder Halter (für Grossvieh) oft ausserhalb des Dorfes aufhielten, sagte man ihnen zauberische Fähigkeiten nach, was wohl mit ihrer Kräuterkenntnis und Erfahrung zu tun hatte.
Um seine Herde beisammen zu halten, zog der Hirte einen magischen Kreis. So weit der Klang seines Hüterhornes zu hören war, sollten die Tiere geschützt sein. Gegen Wölfte, Bären und Diebe sprach er vor Sonnenaufgang abwehrende Gebete (was von meheren Synoden verboten wurde), auch das Johannesevangelium war als Hirtensegen Brauch. Beim Austrieb erhielt der Hütern von den Bauern Lebensmittel oder Geld als Lohn und übergab ihnen einen mit bunten Bändern geschmückten Zweig, der über der Stalltür seinen Platz fand.

Literatur

Helga Maria Wolf, Verschundene Bräuche, das Buch der untergegangen Rituale, BrandstätterVerlag, 2015

Quellen

Helga Maria Wolf, Verschundene Bräuche, das Buch der untergegangen Rituale, BrandstätterVerlag, 2015