Inhaltsverzeichnis

Beschreibung

An den Figuren der Weihnachtskrippe kann der Wandel in der Tierzucht am Beispiel von Schafrassen gut beobachtet werden. Die historischen Krippenschafe entsprechen meist nicht den heute verbreiteten Zuchtrassen sondern den früher ursprünglich in der Gegend gehaltenen Landrassen. Mit dem Wechsel zu anderen Rassen ändert sich bis heute allmählich die Form der Krippenfiguren. Auch die Größe der Tiere im Vergleich zu den menschlichen Figuren wurde angepasst.
Ein Beispiel aus dem Montafon zeigt diesen Wandel sehr eindrucksvoll. Es handelt sich um zwei Schafe, die vom selben Schnitzer hergestellt wurden. Eines ein Montafoner Steinschafwidder. Das andere ist ein weibliches Tiroler Bergschaf, schön zu erkennen an den längeren Ohren, der Kopfform und der feineren Schlichtwolle.
Der Künstler beobachtete offenbar, dass seine geschnitzten Schafe nicht mehr der Wirklichkeit entsprachen. Also hat er sich bei den weiblichen Tieren auf die später eingeführte und heutige Hauptrasse, dem Tiroler Bergschaf verlegt. Nur bei den männlichen Tieren wurde die Form der alten Rasse, dem Montafoner Steinschafwidder beibehalten, da die Tiroler Bergschafwidder unbehornt und somit weniger attraktiv sind.

Literatur

Arche Zeitschrift für Viehfalt 4/2010