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Beschreibung

Das Hausschaf ist die domestizierte Form des Mufflons und wurde vor 9000 bis 11000 Jahren domestiziert. Seit etwa 5.000 Jahren werden Schafe nicht nur als Fleischlieferanten, sondern auch wegen ihrer Wolle gehalten. Schafe sind zusammen mit den Ziegen die ältesten Wirtschaftstiere des Menschen. Bereits in prähistorischer Zeit konnte die Schafhaltung oberhalb der Waldgrenze auf den Hochalpen nachgewiesen werden.
Schafe sind robust und genügsam. Das macht sie anpassungsfähig an harsche klimatische Bedingungen und mageres Nahrungsangebot, was zur weltweiten Verbreitung dieser Nutztiere beigetragen hat.
Das „Torfschaf“ der Schweizer Pfahlbausiedlungen ist ein Urahn verschiedener Landrassen der Alpen, wie zum Beispiel das Bündner-Oberländer-Schaf.
Ein hohes Niveau hatten Schafhaltung und –zucht in der römischen Landwirtschaft. In Italien hielt man grosse Schafherden, die in den Sommermonaten auf den Gebirgswiesen und im Winter in den Ebenen weideten
Das Schaf hatte eine fundamentale Bedeutung in den alten Wirtschaftssystemen und diente lebend als Lieferant für Wolle und Milch, sowie als Schlachttier als Fleisch- und Fell-Lieferant. Schafe liefern beispielsweise auch das Rohmaterial für Leime, Kerzen und Seife (Talg) und kosmetische Produkte, der Darm wird bei der Wurstherstellung und zum Bespannen von Tennisschlägern verwendet, der Schafskot liefert hochwertigen Dünger, ebenso nicht brauchbare Wollreste bei der Schur.
In Mitteleuropa setzt man Schafe heute verstärkt zur Landschaftspflege ein. Schafwolle zeichnet sich durch ein hohes Wärmehaltungsvermögen aus.
Die Mehrzahl der heute in den westlichen Ländern gehaltenen Schafrassen sind Zuchten, die ab dem 18. Jahrhundert entstanden. Die Schafzucht stellte in vielen Kulturen, besonders im Mittelmeerraum, eine Alternative in der Landwirtschaft dar. Die Schäferei erreichte im Flachland und in den Voralpengebieten einen deutlichen Aufschwung. Neben der Subsistenzwirtschaft, die dem einfachen Bauern Bedarfswolle, Felle, Fleisch und Milch liefern sollte, war die systematische Schafzucht der Grossgrundbesitzer auf die Wollproduktion zur Herstellung feinwolliger Vliese ausgerichtet
In Europa werden überwiegend intensiv genutzte Rassen gehalten, die der Fleischerzeugung dienen. Die europäischen Schafbestände sinken stetig. Extrem tiefe Wollpreise sowie strenge EU Regelungen sind wichtige Gründe hierfür. Ausserdem ist die raue Wolle traditioneller Schafrassen heute kaum mehr gefragt.