Allgemeines und Geschichte

Die Garten-Bohne stammt aus Amerika und wurde erst nach der Entdeckung dieses Kontinents bei uns bekannt. In Amerika wurde die Bohne schon seit Urzeiten angebaut.
Hippokrates und Theophrast erwähnen eine im Mittelmeergebiet heimische, ähnliche Art.

Anbau

Bohnen wachsen gerne auf humosem, leichtem Boden und schätzen eine windgeschützte sonnige Lage, Buschbohnen gedeihen auch noch im Halbschatten. Sie leben wie alle Leguminosen in Symbiose mit Knöllchenbakterien, die an ihren Wurzeln andocken und dort Stickstoff aus der Luft binden, der auch für die Ernährung der Pflanze und auch nachfolgender Pflanzen zur Verfügung steht. Deshalb benötigen Bohnen keine bzw. nur wenig Stickstoffdüngung.
Anbau bei Bodentemperaturen über 10°C, daher erst mitte Mai legen.
Nicht tiefer als max. 3 cm legen, da sie zum Keimen Sauerstoff brauchen.
Nach dem Keimen vor Schneckenfrass schüztzen.
Leichtes Anhäufeln erhöht Standfestigkeit.
Ernte, bevor sich die Kerne durch die Hülse abzeichnen. Für die Ernte von Trockenbohnen, Hülsen ausreifen lassen.
Häufiges Durchpflücken lässt die Pflanze immer wieder neue Hülsen produzieren.

Eignung

Die Bohne ist auch ein wichtiger Eiweißlieferant und läßt sich durchaus mit dem Eiweißgehalt vom Fleisch vergleichen. So enthalten getrocknete weiße Bohnen etwa 22 g Eiweiß je 100 g, Rindfleisch enthält in der gleichen Menge etwa 20 g.

Verarbeitung und Produkte

Gemüse: die in unreifem Zustand geernteten grünen Bohnen (als „Fisolen“ in Österreich umgangssprachlich von Salzburg ostwärts bekannt, als auch die Samen (Bohnen)
Für städtische Arbeiterfamilien waren Hülsenfrüchte und Gemüse früher ein Hauptnahrungsmittel. Sie wurden häufig eingebrannt (Mehlschwitze). Der Zusatz von Fett und Mehl zu Gemüse sollte die Kalorienzahl erhöhen und ein Sättigungsgefühl erzeugen. Für derartig zubereitete Gemüsespeisen wird bis heute die Bezeichnung „Gemüse auf Wiener Art“ verwendet.

Kulturtechnik

Traditionelle Sorten haben meist sehr fädige Hülsen und wurden daher überwiegend als Trockenbohne genutzt. Heute wird die

Sonstiges

die österreichische Genbank führt das europäische Verzeichnis der Phaeolussorten ( www.genbank.at/en/ecpgr-phaseolus.html)
Traditionelle Sorten sind gefährdet, weil sie durch Hybridsaatgut ersetzt werden. Es gibt diverse Bestrebungen, alte Sorten zumindest wieder in den Gartenanbau zurückzubringen.

Literatur

Bartha-Pichler, B., Zuber, M.: Haferwurzel und Feuerbohne. Alte Gemüsesorten - neu entdeckt, Aarau 2002

Links

Staatl. Erhaltungsorganisationen

www.pgrel.admin.ch
www.genbank.at
http://spletni2.furs.gov.si/srgb/srgb.htm

Nichtstaatl. Erhaltungsorganisationen

www.arche-austria.at
www.prospecierara.ch
www.sativa-rheinau.ch
www.dreschflegel-saatgut.de
www.zollinger.bio/de