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Beschreibung

Der integrierte Pflanzenanbau ist eine Weiterentwicklung des integrierten Pflanzenschutzes, der in den 1960-er Jahren in den Spezialkulturen entstanden war. Im Obstbau waren wegen der hier schon seit dem 19. Jahrhundert eingesetzten Pestizide Pilze und Schädlinge zunehmend resistent gegen Fungizide und Insektizide geworden. Als Schädlinge trotz Pestizideinsätzen grosse wirtschaftliche Einbussen zu verursachen begannen, wurde die Suche nach Alternativen unausweichlich. Deshalb ging es von Anfang an auch darum, einen wirkungsvolleren Hilfsstoffeinsatz mit einer Reduktion der Kosten für den Pflanzenschutz zu kombinieren.
Hans Luder, Meisterlandwirt und Mitglied der OGG Kommission, schlug 1986/87 vor, „eine spezielle Marke zu schaffen“, um für Produkte, die nach „noch aufzustellenden Richtlinien einer integrierten Produktion angebaut“ würden, einen höheren Preis auszuhandeln. Im Frühling 1989 gründete er mit Berufskollegen die „Schweizerische Vereinigung der integriert produzierenden Bauern und Bäuerinnen (IP-Suisse).
Den IP-Suisse-Bauern und –Bäuerinnen ging es vor allem um dies: Die Praktiker sollten auch bei der Weiterentwicklung der landwirtschaftlichen Produktion und der Agrarpolitik eine wichtige Rolle spielen und wieder in direkten Kontakt mit den Konsumentinnen und Konsumenten kommen. Sie schlossen sich deshalb Anfang der 1990er-Jahre auf der lokalen Ebene auch mit landwirtschaftlichen Betriebsberatern in so genannte IP-Ringen zusammen, um die Abklärungen über die Möglichkeiten und Grenzen einer nachhaltigen Nahrungsmittelproduktion und deren Auswirkungen auf die Artenvielfalt und die Kulturlandgestaltung in die eigenen Hände zu nehmen.

Literatur

M. Stuber, P. Moser, G. Gerber-Visser, C. Pfister: Kartoffeln, Klee und kluge Köpfe (2009)

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