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Beschreibung

Die Brennnesselfaser, aus einer Pflanze, die unsere Ausrottungsversuche mit unendlicher Langmut hinnimmt, war ehemals weit verbreitet und ist heute fast völlig in Vergessenheit geraten, nur ihr Name wird noch verwendet, fälschlicherweise für einfache, ungefärbte Baumwollstoffe (Nessel).
Zur Rohstoffgewinnung wurden Nesseln (Brennnesseln) abgeschnitten, wenn ihre Samen gelb waren. Man behandelte sie wie Hanf und Flachs, indem man sie auf einer abgemähten Wiese zum Trocknen ausbreitete, bis sich die Rinde gut abschälen liess. Anschliessend wurden sie gebrochen, gehechelt und wie Baumwolle am Spinnrad gesponnen.
In Frankreich war die Produktion von Nesseltuch eine Zeitlang recht verbreitet. Nesselgarn und Nesseltuch wurden auch im 20. Jahrhundert noch hergestellt, so beispielsweise während den Weltkriegen, als Rohstoffe für Textilien, insbesondere die Baumwolle, knapp waren. Und auch heute wird die Nutzung der Nessel als Faserlieferantin in gewissen Industriezweigen getestet, da sie sehr reissfest ist.

Literatur

M. Stuber, P. Moser, G. Gerber-Visser, C. Pfister: Kartoffeln, Klee und kluge Köpfe (2009)

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