Beschreibung

Die züchterischen Ursprünge des Braunvieh reichen ins 16. Jahrhundert, systematisch und landesweit wurde Braunvieh seit Mitte des 19. Jahrhunderts gezüchtet, das erste Herdebuch stammt aus dem Jahr 1879. In den 1970er-Jahren Einsatz von us-amerikanischen Brown-Swiss-Stieren, um die genetische Varianz zu verbreitern. Heute als milchbetonte Zweinutzungsrasse vor allem in der Ostschweiz weit verbreitet. Daneben Weiterzucht des Original Braunvieh, danach Gründung von lokalen und einer nationalen Zuchtgenossenschaft. Ab den 1930er-Jahren beginnt der seit 1880 als "Schweizerisches Braunvieh" bezeichnete Schlag, sich auf breiter Basis durchzusetzen.

Allgemeines und Geschichte

Braunvieh wird in der Inner- und Ostschweiz seit vielen Jahrhunderten gehalten. Es geht auf das Alemannenrind zurück, das im Zuge der alemannischen Besiedlung in der Spätantike von den Neusiedlern mitgebracht wurde. In den Klöstern Einsiedeln und Engelberg wurde Braunvieh seit dem 16. Jahrhundert gezüchtet, ansonsten gab es zahlreiche Landschläge aus der Zucht in kleinbäuerlichen Betrieben. Der 1848 neu gegründete Bundesstaat begann mit Fördermassnahmen zur Verbesserung der Zuchtbasis, schon kurz darauf kommt es zu ersten Exporten in die Vereinigten Staaten. Mit dem "Verzeichnis edler Tiere der Braunviehrasse" 1879 folgt der nächste Schritt zur Systematisierung der Zucht. In den 1970er-Jahren werden, um die genetische Varietät und die Milchleistung zu steigern, Brown-Swiss-Stiere aus den USA zur Kreuzung eingesetzt. Heute werden hohe bis sehr hohe Milchleistungen und grosse Tageszunahmen in der Mast erreicht. Die Rasse ist über die Deutschschweiz hinaus auch in den angrenzenden Regionen der Nachbarländer etabliert. In Bio-Betrieben ist Braunvieh die mit Abstand wichtigste Rasse.

Verbreitungsgebiet einst und jetzt

Zentral- und Ostschweiz
heute auch in den Nachbarregionen der Deutschschweiz

Nutzung

Milchbetonte Zweinutzungsrasse

Zuchtziele

Eiweissanteil Milch 3,5 %
Jahresleistung Milch 8500 kg

Literatur

· Brochure «Ressources zoogénétiques de l’agriculture suisse», 20.09.2021, Office Fédéral de l'Agriculture, OFAG

Links

Nichtstaatl. Erhaltungsorganisationen

· Braunvieh Schweiz, Chamerstrasse 56, CH-6300 Zug, Tel. +41 (0)41 729 33 11, www.braunvieh.ch, info@braunvieh.ch, Präsident Markus Zemp, +41 (0)62 892 24 81