Beschreibung

Hafernetzen oder Distelvertreiben war am Aschermittwoch im Waldviertel Brauch. Die Burschen schütteten den Bauern im Wirtshaus heimlich Hafer in die Weingläser. Nach dem Motto "Je mehr Hafer, umso besser die Ernte" sollte dies bewirken, dass das Getreide im kommenden Sommer gut gedieh und wenig Disteln auf den Feldern wuchsen.
Das "Schwellen" von Hafersaat in Wein "zur Vervielfältigung" sowie die baldige Aussaat in der Fastenzeit wurde schon im 17. Jahrhundert in einem enzyklopädischen Werk der Haus- und Landwirtschaft (Georgica curiosa) empfohlen.

Literatur

Helga Maria Wolf, Verschundene Bräuche, das Buch der untergegangen Rituale, BrandstätterVerlag, 2015

Quellen

Helga Maria Wolf, Verschundene Bräuche, das Buch der untergegangen Rituale, BrandstätterVerlag, 2015