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Beschreibung

Körbe gefüllt mit heilkräftigen Pflanzen und kunstvoll gebundenen Kräuterbuschen stehen zu Maria Himmelfahrt am 15. August vor den Altären in vielen Pfarren Oberösterreichs. Der alte Brauch der Kräuterweihe existiert bereits seit dem 9. Jahrhundert und lebt seit einigen Jahren nun wieder durch die Goldhauben- und Kopftuchgruppen in Oberösterreich auf.
Kräuterbuschen für Schutz und Segen:
Verschiedene Kräuter werden für den Brauch zu einem Bündel verschnürt, während des Gottesdienstes geweiht und zu Hause aufgehängt und getrocknet. Der Kräuterbuschen soll Gottes Segen und Schutz für Mensch und Vieh bringen. So wurde schon früher ein Buschen am Dachboden aufgehängt oder bei einem Gewitter ins offene Feuer geworfen, um das Haus vor Blitzschlag zu schützen. Unter den Kopfpolster gelegt soll der Strauß das Eheglück erhalten. Ein Tee aus den Kräutern fördert die Gesundheit und auch dem Vieh wird auf manchen Höfen noch ein Kräuterbuschen ins Heu gemischt, um es vor Krankheiten zu schützen. Typische Heilkräuter für den Kräuterbuschen sind beispielsweise Königskerze, Schafgarbe, Johanniskraut, Beifuß, Kamille, Frauenmantel, Thymian, Salbei, und Alant. Mindestens drei, meist aber sieben oder neun Kräuter werden in den Buschen gebunden. Bei der Anzahl der Kräuter handelt es sich um Zahlen mit Symbolkraft: 3 steht für die Dreifaltigkeit, die 7 für die sieben Schöpfungstage, 9 als Zahl der Fruchtbarkeit und durch „drei mal drei“ ebenfalls für die heilige Dreifaltigkeit. Auch zwölf (Zahl der Aposteln), 14 (Zahl der Nothelfer) oder sogar bis zu 99 (Dreiunddreißig mal drei für die heilige Dreifaltigkeit) Kräuter können zu einem Buschen gebunden werden.
Beste Zeit zum Kräuter ernten:
Mit Maria Himmelfahrt beginnt auch der „Frauendreißiger“ — an den 30 Tagen von 15. August bis 12. September sollen die Kräuter eine besondere Kraft haben.

Quellen

https://tippsderkraeuterfee.wordpress.com/tag/maerchen-sagen-kraeuter-pflanzen/