Beschreibung

Kletzenbrot ist ein saftiges, dunkelbraunes, würzig-süsses Brot in Wecken-, Laib- oder Kastenform mit unterschiedlichen Grüssen. Im Teil waren Trockenfüchte wie Kletzen (getrockene Birnen) oder Dörrzwetschgen (Backpflaumen) und Gewürze eingeknetet. Die Rezepte hingen davon ab, für wen das Brot bestimmt war - Bauern oder Gesinde. Das bessere Kletzenbrot enthielt mehr Nüsse oder getrocknete Apfelspalten. Oft wurde eine bestimmte Anzahl von Zutaten verwendet, In Oberösterreich waren es neun: Kletzen, Zwetschgen, Rosinen, Nüsse, Feigen, Zitronenschalen, Gewürzen, Mehl und Schnaps. Kletzenbrot war ein typisches Gebäck zu Weihnachten. Noch im 20. Jahrhundert galt es als Zugabe zur Entlohnung der Dienstboten. Man buk es am Tag des hl. Andreas oder alten Tag des hl. Thomas und schnitt es am Heiligen Abend oder Stephanitag an. Dies besorgte der Hausvater, der es an Kinder, Knechte und Mägde verteilte.

Literatur

Helga Maria Wolf, Verschundene Bräuche, das Buch der untergegangen Rituale, BrandstätterVerlag, 2015

Quellen

Helga Maria Wolf, Verschundene Bräuche, das Buch der untergegangen Rituale, BrandstätterVerlag, 2015