PeroWildformen der Birne (Pyrus communis L.) stammen aus dem südöstlichen Europa und Westasien. Es sind zwischen 22 bis 35 Wildarten bekannt. Birnen sind Kulturbegleiter und bereits seit Homer bekannt. Die Römer kannten bereits drei Dutzend Birnensorten (Plinius der Ältere). Zu Beginn des 17. Jahrhunderts waren in Europa ca. 260 Birnensorten bekannt, heute gibt es etwa 2000 Sorten weltweit
Es wird behauptet, dass die Birne mit den Truppen von Pyrrhos nach Italien gelangt ist, daher der lateinische Name Pyrus. Die Römer brachten viele Obstbäume in die nördlichen und südlichen Alpen. Jedoch verlor der Obstbau nach dem Untergang des Weströmischen Reiches an Stellenwert. Erst ab dem Übergang vom Mittelalter zur Neuzeit begann der Obstbau in den Alpenregionen wieder an Bedeutung zu gewinnen. Vom Mittelalter bis zur Industrialisierung waren Birnen neben anderen Früchten in den Alpen sehr verbreitet.

Mitte des 18. Jahrhunderts begannen systematische Züchtungen in Frankreich und Belgien. Mostbirnen
sind in den eher kühleren Regionen bekannt. Aus Wirtschaftsbirnen wurde oft Brinen-Latwerge (Dicksaft) als Süssungsmittel hergestellt. Tafelbirnen (Butterbirnen) wurden und werden zum Frischverzehr selektiert. Konserven und Destillate sowie Trockenfrüchte runden die Nutzungspalette ab.
Birnen haben einen hohen Energiewert und enthalten wenig Fruchtsäure, aber viele organische Säuren, die während der Reife abnehmen. Der Gehalt an Pektinen und Kohlenhydraten steigt parallel dazu an. Der Vitamingehalt ist im Vergleich zum Apfel geringer. Birnen enthalten neben Phosphor und Calcium viel Kalium, welches entwässernd wirkt, das Nervensystem unterstützt und das herz stärkt. Birnen fördern die Verdauung. Sie enthalten Jod und unterstützen die Tätigkeit der Schilddrüse. Ferner enthalten Birnen Folsäure (Vitamin B2).

Literatur
P. Odorizzi: Profumi e sapori perduti – Il fascino della frutta antica Vol.II (2005)