Beschreibung

In Werfen und Goldegg im Salzburger Land war im 18. Jahrhundert zur Zeit der Sommersonnenwende das Kühtreiben üblich. An die 50 Burschen zogen bei diesem Rügebrauch durch den Ort. Manche hatten beleuchtete Masken in Form von Kuhköpfen, einer ritt auf einer Pferdeattrappe, einer auf einem echten Pferd. Manche trugen Hüterpeitschen, andere Kuhglocken, etliche waren mit Pistolen bewaffnet. Trommler und Pfeifer begleiteten sie. Bei manchen Häuser machten sie Halt und bildeten um zwei Mitspieler einen Kreis. Diese brachten "alles das, was in diesem Hause Unschlickliches vorgegangen ist, mit einem plumpen Witz zur Sprache".
Ganz ähnlich ware es beim Alpererfahren, das im Salzburger Pinzgau in der Nacht vor dem Martinitag stattfand. Burschen zogen mit Kuhglocken und langen Stöcken unter ohrenbetäubendem Lärm durch die Dörfer, schlugen an die Häuser und zogen mit Gespött über die Bewohner her. Die lange Nacht fand bei Musik und Tanz im Gasthaus ihr Ende

Literatur

Helga Maria Wolf, verschwundene Bräuche, das Buch der untergegangenen Rituale, Brändstätter Verlag 2015

Quellen

Helga Maria Wolf, verschwundene Bräuche, das Buch der untergegangenen Rituale, Brändstätter Verlag 2015