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Beschreibung

Eine Schweizer Lokalsorte aus Küttigen im Kanton Aargau, wo die Sorte seit jeher von Bäuerinnen gepflegt wurde. Traditionell säten die Landfrauen von Küttigen das Küttiger Rüebli im Frühling in die Reihen der Wintergerste hinein. Nach dem Abernten der Gerste im Sommer wurden die Rüebli noch dreimal gehackt und dann im Herbst geerntet. Eine Bäuerin (1917) aus Küttigen berichtet: „Jede Familie pflanzte ein ganzes Feld an und im Herbst wurde gemeinsam geerntet. Traditionellerweise wurde ein grosser Teil für den Eigenbedarf eingemacht. Zum Rüebli-Schneiden trafen sich die Nachbarn in einem der Häuser und schnitzten „Hobelspäne“ aus den Karotten. Dazu wurde ein „Räben-Hobel“ verwendet, mit dem man auch die Herbstrüben zum Sauer-Einmachen schnitt. Den holzigen Mittelstrahl der Rüebli schnitt man heraus. Die Rüebli-Späne wurden sauer eingemacht, im Keller aufbewahrt und bis ins Frühjahr verwendet. „Rüebliabbauete“ nannte man diese gemeinsame Arbeit im Dorf. Zum Essen bereitete man die eingemachten Rüebli meist mit weisser Sauce und Blut- oder Leberwürsten zu oder mit Apfelschnitzen. Üblicherweise wurde der Anbau im Wechsel mit der Kartoffel durchgeführt.“

Literatur

B. Barga-Pichler, M. Zuber: Haferwurzel und Feuerbohne (2002)
M. Serena, M. Suanjak, F. Pedrazzetti, B. Brechbühl: Das Lexikon der alten Gemüsesorten (2014)