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Beschreibung

Dieser Begriff bezeichnet die saisonale Wanderung von Herden mit mehreren hundert Schafen von der Winter- auf die Sommerweide. Diese Praxis findet sich in den schweizer, österreichischen und französischen Alpen. Eine besondere Form der Transhumanz sind die Alpabzüge, die sich speziell auf die Wanderung von Kuhherden in der Schweiz beziehen.

Es gibt verschiedene Formen der Transhumanz: die saisonale Transhumanz, bei der die Hirten die Herden jedes Jahr zu denselben Weiden treiben, und die eher „nomadische“ Wintertranshumanz, bei der es keine feste Rückkehr zu denselben Weiden gibt.

Bei der Sommerwanderung ziehen Schäfer mit ihren Schafen zu den Bergweiden, um dort den Sommer zu verbringen. Sie beginnt in der Regel im Frühjahr. Im Gegensatz zu den Almen gibt es auf diesen Weiden oft keine Hütten, und die Hirten müssen in einfachen Hütten Unterschlupf finden oder eine vorübergehende Unterkunft bauen. Den ganzen Sommer über wachen sie über die Herde. Im Herbst ziehen sie mit den Schafen wieder hinunter zu den Winterweiden oder in den Stall.

In einigen Regionen der Schweiz ist die Bewachung der Herden durch Schäfer aufgrund der Anwesenheit von Wölfen unerlässlich geworden. Verbände erleichtern die Suche nach Freiwilligen oder Zivildienstleistenden, die beim Hüten der Schafe helfen.

Die Winterwanderung führt den Schäfer und seine Herde von den höher gelegenen Weiden auf die Weiden der Ebene, wo sie nach Futter suchen, um die Schafe auf die Weide zu treiben und die Mast der Lämmer zwischen November und März abzuschließen. Nach schweizer Recht ist die Wandertierhaltung nur zwischen dem 15. Oktober und dem 15. März erlaubt und erfordert die Zustimmung des Kantonstierarztes

Einige Züchter, die es sich nicht leisten können, ihre Lämmer im Schafstall mit dem geernteten Futter zu mästen, ziehen es vor, mehrere hundert Schafe zusammenzutreiben und im Winter Wanderschäferei zu betreiben. Dabei ziehen sie je nach Grasverfügbarkeit und Schneeverhältnissen von Weide zu Weide, ohne sich auf einer festen Wiese niederzulassen. In der Schweiz bewegen sich diese Herden hauptsächlich im Mittelland, einem Gebiet, das selten dauerhaft mit Schnee bedeckt ist, wo Landwirte ihnen Wiesen zur Verfügung stellen. Bei der Beweidung geben die Schafe diese Biomasse in Form von Dünger ab und reichern so den Boden an.

Im Laufe der Jahre werden die Wiesen jedoch immer seltener, da sie durch andere Kulturen oder Gebäude ersetzt werden. Trotzdem kennen die Schäfer dank ihrer Erfahrung die Dörfer, in denen sie aufgenommen werden, und die Landgüter, auf denen sie sich niederlassen können, gut. Sie wachen Tag und Nacht bei jedem Wetter über ihre Herde und werden meist von mehreren Hütehunden und Eseln begleitet, die die Vorräte und das Lagermaterial transportieren: Stroh, Schaffelle und Planen, um trocken zu bleiben.

Es ist schwierig, Nachwuchs für diesen Beruf zu finden, da es sich um eine harte, anspruchsvolle Arbeit handelt, die wenig Raum für Erholung lässt und unabhängig von den klimatischen Bedingungen im Freien ausgeübt wird.

Diese Praxis hat in der Öffentlichkeit wieder an Interesse gewonnen und wurde in mehreren Filmen beleuchtet, darunter der Schweizer Dokumentarfilm Hiver nomade von Manuel von Stürler aus dem Jahr 2012, der Pascal Eguisier und Carole Noblanc bei einer winterlichen Transhumanz begleitet. In jüngerer Zeit zeichnet der französische Dokumentarfilm aus dem Jahr 2024, Un pasteur von Louis Hanquet, das Leben eines jungen Hirten während der Sommersaison nach.

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