Kreuzblüter gehören botanisch einer grossen Gattung an. Generell lassen sich die Brassica-Nutzformen nach den verwendeten Pflanzenorganen einteilen: solche, die die sich im Erdreich entwickeln (Rüben) und solche, die sich aus den oberirdischen Teilen entwickeln (Kohl).
Die zahlreichen unterschiedlichen Kohl-Rüben leiten sich über viele Zwischenstufen der Kreuzung und Selektin ab von den Wilden Rübsen, Brassica rapa L. ssp. Campestris, sowie verschiedenen anderen Brassica-Arten und –Varietäten, darunter auch dem als Öllieferant seit langem bekannten Raps. Eine Unterart, die Kohl- oder Steckrübe, Brassica napus L. ssp. rapifera, weist eine Verdickung im unteren Stengelbereich auf. Daneben existiert noch eine weitere Rübenart, die als Stoppel- oder Wasser-Rübe, Brassica rapa L. ssp. rapa, bezeichnet und ebenfalls schon lange kultiviert wird. Die Unterscheidung von Napen und Rapen in historischen Dokumenten oder auf Bildern ist häufig nicht eindeutig möglich. Nach ihrer Verwendung können die Rüben in die zumeist weissfleischigen Futter- und die gelbfleischigen Speiserüben eingeteilt werden, sind aber Streng zu unterscheiden von jenen Rüben, die der Gattung Beta zuzurechnen sind. Die Kohlrüben besassen traditionell keine hohe Wertschätzung als Nahrungsmittel, waren jedoch in Mangelzeiten oftmals Retter in der Not. Dennoch finden sich unter ihnen auch sehr wohlschmeckende Sorten, die sich noch heute grosser Beliebtheit erfreuen und manchen Speisen ihren charakteristischen Geschmack verleihen.
Quellen: 04-NAP-P85: Kohlrabi und Bodenkohlrabi. Sichtung 2011; Artha Samen