Die Kolbenhirse (Setaria italica) gehört mit Rispenhirse und Reis zu den allerersten Kulturpflanzen Chinas. Vermutlich ist die Kulturform der Kolbenhirse nicht nur in China sondern auch in anderen Gegenden Asiens aus der Wildform, der Grünen Borstenhirse (Setaria viridis), entstanden. Die Wildformen lassen ihre Früchtchen zur Reifezeit leicht fallen. Bei der Kulturform bleiben die Früchtchen im Blütenstand.

Die Kolbenhirse erscheint wesentlich später im Alpenraum als die Rispenhirse. Die ersten Funde stammen aus der Bronzezeit um 1’800 vor Christus. Die Kolbenhirse (Welscher Fennich, Fänich, Fenk) braucht etwas mehr Wärme als die Rispenhirse. Im Rheintal lag die Anbaugrenze bei ca. 800 m. Auffallend ist die kolbenartige Zusammenstellung der vielen kleinen Rispenästchen. Die rundlichen Körner sind unwesentlich kleiner als jene der Rispenhirse.

Literatur
Miedaner, Thomas; Longin, Friedrich (2012): Unterschätzte Getreidearten. Einkorn, Emmer, Dinkel & Co. 1., neue Ausg. Clenze: Agrimedia.
Schilperoord, Peer und Heistinger, Andrea (2011): Literaturstudie alpine Kulturpflanzen Vs. 5.1.
Zohary, Daniel; Hopf, Maria; Weiss, Ehud (2012): Domestication of plants in the Old World. The origin and spread of domesticated plants in Southwest Asia, Europe, and the Mediterranean Basin. 4. Aufl. Oxford: Oxford University Press. ISBN: 978-0199549061