Arnika
Echte Arnika (Arnica montana) gehört zur Familie der Korbblütler. Die mehrjährige, krautige Pflanze hat ein kleines unterirdisches Wurzelwerk von etwa 10cm Tiefe. Der vegetative Teil besteht aus einer grundständigen Blattrosette mit eiförmig bis lanzettlichen, ganzrandigen Blättern. Daraus entspringt ein 20 bis 40cm hoher Stängel mit einem Paar gegenständiger Blätter. Pro Stängel wird ein Blütenkopf gebildet mit einem Durchmesser von rund 4-6cm und dunkelgelben Zungen- und Röhrenblüten.
Die gelben Blüten sind von Mai bis August zu sehen. Die von Insekten bestäubten Pflanzen tragen zur Honigproduktion bei. Die anschliessend entstehenden Früchte sind 5-10mm lange, behaarte Achäne mit einem Büschel aus weissen Borsten. Damit wird die Verbreitung durch den Wind erleichert. Neben der sexuellen Forpflanzung kann sich Arnika auch asexuell durch Klone vermehren.
Arnika kommt vor allem in Rasenflächen, liechten Wäldern, Heiden im Berggebiet, auf feuchten Brachwiesen oder an Waldrändern vor. Die paläoarktische und heliophile Pflanze findet man zwischen 600 bis 2850 Meter über Meer. Sie ist nicht besonders konkurrenzfähig und verträgt keine Kälte während der Blüte. Ebenso wenig mag sie extreme Hitze, Trockenheit oder Staunässe. Sie ist ein guter Indikator für saure, basen- und nährstoffarme Böden und weist of auf eine lange Vegetationsgeschichte im Heidezustand hin. Das Verbreitungsgebiet von Arnika erstreckt sich über weite Teile Europas und Südwestrusslands.
Der Anbau von Arnika auf dem Feld ist schwierig, jedoch werden laufend Fortschritte gemacht. Die Domestizierung wird von verschiedenen Ländern seit Beginn des 20. Jahrhunderts versucht und es konnten schon zwei Sorten in Deutschland und der Schweiz entwickelt werden.
Die Pflanze enthält diverse Stoffe mit pharmakologischen Eigenschaften, deren Gehalte jedoch je nach Biotop, Alter, Pflanzenorgan und Art der Entnahme variieren. In verschiedenen Studien hauptsächlich an Ratten und Mäusen konnten analgetische, entzündungshemmende, antioxidative und antiaggregative Wirkungen festgestellt werden wie auch Antitumoraktivität und kardiovaskuläre Aktivtät. Jedoch gilt Arnika heute bereits in geringer Dosierung als giftige Pflanze und wird aus diesem Grund nicht mehr für interne Anwendungen verwendet, ausser bei homöopathischen Heimethoden.
Die äussere Anwendung von Arnika in Form von Urtinkturen, Salben, Cremen oder Gels ist aber sehr beliebt. Sie wird für die Behandlung von Prellungen, Hämatomen, Muskelschmerzen, Krämpfen und Kontrakturen sowie auch für kosmetische Anwendungen verwendet.
https://leschroniquesduvegetal.wordpress.com/2022/05/16/larnica-des-montagnes-plante-menacee-par-la-cueillette-en-passe-detre-preservee-par-la-culture/