Beschreibung

Nicht jede Apfel- oder Birnensorte eignet sich zum Dörren. Sorten, die nicht viel Wasser ziehen sind besonders geeignet. Allgemein werden für die Kletzenproduktion spätreifende und süßere Birnensorten mit festem Fruchtfleisch bevorzugt. Dörrbirnen sind meist Sorten, die für den Rohverzehr nicht besonders geeignet sind: Theilersbirne, Pastorenbirne, Länglerbirnen, Knollbirnen;

Allgemeines und Geschichte

Dörrbirnen sind meist auch gute Mostbirnen. Sie wurden in erster Linie im Streuobstbau angebaut. Sie dienten als haltbare Nahrung im Winter, aber auch als Grundlage für Most und Destillat.
Mostbirnen werden nach inneren und äußeren Merkmalen der Frucht in Bratbirnen, Länglerbirnen, Landbirnen, Scheibelbirnen, Kleinfrüchtige Holzbirnen, Schönbirnen (Rotbirnen) und rotfleischige Mostbirnen eingeteilt.

Verbreitungsgebiet einst und jetzt

Streuobstbau, auch Höhenlagen

Nutzung

Dörrfrüchte, haltbare Nahrung, auch Destillate, Most, Backwaren

Eignung

Birnbrot, Schlorzifladen, Kletzenbrot: Gebäck oder Früchtebrot zubereitet mit einer Füllung aus getrockneten Birnen.

Verarbeitung und Produkte

in Österreich werden gedörrte Birnen "Kletzen" genannt. Ähnlich dem schweizer "Birnbrot" wird aus "Kletzen" das "Kletzenbrot" gebacken.

Kulturtechnik

Für das Dörren wurde früher die Nachwärme des Ofens nach dem Brot backen genutzt.

Sonstiges

Dörr- und Mostbirnen bilden landschaftsprägende Elemente und zählen zum bäuerlichen Kulturgut. Auch Birnbaumalleen gehören dazu.

Literatur

Löschnig J. (1918): Die Mostbirnen, Sperl, Wien, Österreich
Szalatnay D., Kellerhals M., Frei M., Müller U. (2011): Früchte, Beeren, Nüsse - Die Vielfalt der Sorten - 800 Portraits, Haupt Verlag, Berlin - Stuttgart - Wien
Samwald, A. (2013): Dörren: Früchte, Gemüse, Kräuter, Pilze und mehr, Umler-Verlag, Stuttgart

Staatl. Erhaltungsorganisationen

www.pgrel.admin.ch

Nichtstaatl. Erhaltungsorganisationen

www.prospecierara.ch
www.fructus.ch
www.arche-noah.at