Schlafmohn (Papaver somniferum)
Der Schlafmohn (Papaver somniferum) ist eine der ältesten Heilpflanzen. Die Pflanze gehört zur Familie der Mohngewächse und wird zwischen 50-150 cm gross. Der unten kahle Stängel ist oben meist borstig behaart und kann verzweigt sein. Die blaugrünen Blätter sind obal bis eiförmig, kahl und unregelmässig gezähnt. Die 3-6cm langen Kornblätter leuchten in lila, roter oder weisser Farbe mit einem dunklen Fleck am Grund. Daraus entsteht später eine kugelige Frucht mit 5-12 Narbenstrahlen. Die Blütezeit ist von Juni bis August.
Der Schlafmohn stammt ursprünglich aus dem östlichen Mittelmeerraum und wurde bereits in der Jungsteinzeit in Europa angebaut. Heute ist die Pflanze weltweit verbreitet.
Am bekannesten ist der Schlafmohn wohl aufgrund seiner Inhaltsstoffe. Im Milchsaft in der Samenkapsel des Mohns sind verschiedene Alkaloide, unter anderem auch das Morphin, enthalten. Als eines der stärksten Schmerzmittel hat der reine Wirkstoff Morphium eine wichtige medizinische Bedeutung. Jedoch führt eine regelmässige Einnahme zu einer starken Abhängigkeit, weshalb Morphium rezeptpflichtig ist.
Ein weiterer Stoff der aus Schlafmohn gewonnen wird, ist Roh-Opium. Durch Anritzen der Mohnkapseln und anschliessendem Abkratzen des getrockneten Milchsaftes gelangt man zu diesem Stoff. Er dient als Grundlage für die Herstellung von Rauschgiften wie Opium und Heroin.
Neben den medizinischen Eigenschaften wird Mohn auch für Lebensmittel verwendet. Beim sogenannten Bäckermohn handelt es sich um einen morphinarme Sorte des Schlafmohns. Er dient zur Gewinnung von Mohnsaat für die Back-Industrie und als Ölfrucht. Die Richtwert für die «vorläufig maximale tägliche Aufnahmemenge» des Bundesinstituts für Risikobewertung liegt bei täglich 6.3 Miligramm Morphin pro Kilogramm Körpergewicht.
https://www.iva.de/iva-magazin/haus-garten/der-schlafmohn-ist-giftpflanze-des-jahres-2021
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