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Beschreibung

Die Wildform unserer Haushühner ist das Bankiva Huhn aus Südostasien. Ab ca. 8000 v. Chr. begann die Domestizierung in Südostasien und China. Vor ca. 4000 Jahren kamen Hühner über die Seidenstrasse in den Orient und ca. 600 v. Chr. in den Alpenraum.Haushühner zählen zu den am weitesten verbreiteten und am intensivsten genutzten Haustieren. Ihre grosse wirtschaftliche Bedeutung beruht im Wesentlichen auf der einfachen Haltung und der schnellen Vermehrbarkeit von Hühnern, sowie auf dem hohen ernährungsphysiologischen Wert ihrer Produkte (Fleisch, Eier).
Ab der Mitte des 19. Jahrhunderts entwickelte sich in Mitteleuropa die planmässige Hühnerzucht. Die Notwendigkeit zur Selbstversorgung während der Krisenjahre des frühen 20. Jahrhunderts und der steigende Fleischbedarf führten auch im Alpenraum zur Züchtung von Zweinutzungsrassen und frühen Fleischrassen (Schweizerhuhn, Sulmtaler Huhn).
Begünstig durch die hohe Vermehrungsrate und die einfache Haltung erfolgte bereits im 19. Jahrhundert eine Umzüchtung der Schläge durch Selektion und Einkreuzung fremdländischen Rassen. Einige der wenigen „heimischen“ Nutzgeflügel sind vergleichsweise junge Rassen und haben zudem oft ausländische Wurzeln, wie etwa das Schweizerhuhn (Orpington X Wyandotten).
Die heute zumeist eingesetzten industriellen Zuchtstämme sind aufgrund extremer Inzucht durch die Züchtung auf wenige Leistungsmerkmale genetisch massiv verarmt. Bis zu 90% ihres ursprünglichen Erbgutes haben sie bereits verloren. Wichtige Informationen für das Immunsystem sind im Erbgut gespeichert. Durch genetische Verarmung werden die Tiere anfälliger für Krankheiten (zB.Vogelgrippe-Virus H5N1). Im Gegensatz dazu verfügen seltene extensive Landhuhnrassen über eine breite genetische Basis. Sie sind damit eine wichtige Genreserve für die Hühnerzüchtung. Aufgrund der geringen Populationsgrösse sind aber spezielle Gen-Erhaltungsprogramme erforderlich.

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