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Beschreibung

Vor ca. 5000 Jahren wurden die ersten Wildpferde in verschiedenen Regionen der Erde gezähmt, vor allem in den Waldsteppen Sibiriens und Südosteuropas. Ab der Kupferzeit tauchen Hauspferde im Flachland ausserhalb des Alpenraumes in Mitteleuropa bereits vereinzelt auf und wurden bis zur Bronzezeit häufiger. In den Alpen kommt das Hauspferd bis zur Römerzeit jedoch nur selten vor. Mit den römischen Legionen gelangten verhältnismässig grosse Pferde in den Alpenraum, deren Ausfuhr über die Donau nach Norden verboten war. Die Militärpferde der Römer waren mit 140 bis 160 Zentimetern Widerristhöhe etwas gedrungener als die heutigen Noriker. Neben den grosswüchsigen römischen Pferden existierten parallel dazu noch deutlich kleinere keltische Pferde, die aus der Kreuzung mit bodenständigen Tieren hervorgingen.
Mit den Römern, die bereits Hufeisen verwendeten, gelangte auch das Maultier vom Mittelmeerraum in die Alpen. Den Römern gelang es jedoch nicht, ein für Pferde geeignetes Lastgeschirr zu entwickeln. Erst die Erfindung des Kummet im 9. Jahrhundert ermöglichte den Einsatz des Pferdes als Arbeitstier und revolutionierte damit die Arbeitsweise in der Landwirtschaft. Die bis dahin üblichen Geschirre waren für das Ziehen schwerer Lasten wenig geeignet, da sie den Pferden die Luft abschnürten. Die Pferde konnten daher bis ins 9. Jahrhundert nur leicht laufende Wagen ziehen und keine schweren Arbeiten verrichten. Mit dem Kummet übertraf ihre Arbeitsleistung und Arbeitsgeschwindigkeit bald jene der Ochsen.
Ursprünglich waren robuste und primitive Bergpferde über den gesamten Alpenbogen verbreitet. Während nördlich der Alpen und im Pustertal vor allem das mittelgrosse schwere norische Pferd beheimatet war, traten im Süden leichtere Schläge auf.
Von der Antike bis in die Neuzeit waren Pferde und Maultiere neben den Ochsen unverzichtbar für den Saumhandel über die Alpenpässe. Erst das Pferd ermöglichte vielfach die Besiedelung und Bewirtschaftung hochgelegener Alpentäler.