Braunes Bergschaf (A)
Beschreibung
Das braune Bergschaf ist mittel bis großrahmig. Der Kopf ist geramst und hornlos. Die Vliesfarbe ist von cognac-brauner Farbe. Der Rücken ist lang und breit mit guter Rippenwölbung und fester Nierenpartie. Es hat kräftige Beine mit straffen Fesseln und harter Klaue. Die Hinterbeine sind sehr leicht gewinkelt.
Allgemeines und Geschichte
Das braune Bergschaf ist aus der Kreuzung der ursprünglichen Hochgebirgsrasse, dem Steinschaf und dem Bergamaskerschaf hervorgegangen. Es wurde 1977 als Rasse offiziell anerkannt. Ende des letzten Jahrhunderts brach die Population im Tirol fast zusammen. 2009 betrug der Herdebuchbestand wieder 1.752 Zuchttiere.
Verbreitungsgebiet einst und jetzt
Das Braune Bergschaf war schon immer grenzüberschreitend verbreitet. Es lebte unter fünf verschiedenen Namen in vier Ländern (AT: Oberinntal, CH: Unterengadin, DE: Oberbayern, IT: Vinschgau und Ultental).
Nutzung
Die Rasse ist an die rauen Haltungsbedingungen im Hochgebirge optimal angepasst, nutzt auch für Rinder unzugängliche Lagen, hat harte Klauen, ist steig- und trittsicher und hat beste Eignung für niederschlagsreiche Gegenden. Das Braune Bergschaf zeichnet sich durch gute Fruchtbarkeit aus. Frühreife Tiere mit hoher Fruchtbarkeit und asaisonalem Brunstverhalten ermöglichen eine Erstzulassung mit 8 Monaten.
Leistung
Wolle: 6-8 cm Wolllänge, mittlere Feinheit, hell-dunkelbraun, 2 malige Schur Wolle: Feinheit F3 - F5. Stapeltiefe in 180 Tagen mehr als 5 cm. Der Wollertrag liegt beim Widder bei 6 - 7 kg, beim Schaf bei 4 - 5 kg.
Die Fruchtbarkeit liegt bei 1,8- 2,1 Lämmer, das Erstlammalter bei 18 Monaten. Das Jährlingsgewicht der Widder liegt bei 65 kg, das der Schafe bei 55 kg. Altwidder wiegen 80 kg, Schafe 70 kg.
Sonstiges
Vliesfarbe:Braun mit Schattierungen von cognacfarben bis dunkelbraun Die Lämmer werden ganz dunkelbraun, fast schwarz geboren. Wenn das Vlies dem Sonnenlicht ausgesetzt ist, verfärben sich die Spitzen goldfarben. Speziell im Sommer sind die Spitzen golden gebleicht. So ergibt diese Wolle einen interessanten Mix innerhalb eines Vliese. Außerdem hört die Wolle niemals auf die Farbe zu verändern. Ist das fertige Produkt mehr der Sonne ausgesetzt, so färbt es sich hell. Wird es immer im Schrank aufbewahrt, so ändert sich die Farbe zu dunkelbraun. Daher auch die Bezeichnung "lebendes" Vlies.
Literatur
Grasegger, J. (1994): Das Braune Bergschaf. Der Bayerische Schafhalter, 34 - 37
Schafrassen in den Alpen, Antja Feldmann, Ursula Bietzker, Dr. Christian Mendel, Gesellschaft zur Erhaltung alter und gefährdeter Haustierrassen e.V. - GEH
Nichtstaatl. Erhaltungsorganisationen
Arche Austria, Spartenbetreuer, Max Stern, Finkenbergweg 51, A-6020 Innsbruck, +43 (0)664 1613315, stern_max@gmx.at
Landesschafzuchtverband Tirol, Brixner Straße 1, A-6021 Innsbruck, Tel. +43(0)059292 1860, schaf.tirol@lk-tirol.at
Salzburger Landesverband für Schafe und Ziegen, Schwarzstraße 19, A-5024 Salzburg, +43 (0)662 870571 257, sz@lk-salzburg.at, http://alpinetgheep.com/1068.html, Rassesprecher, Gruber Gottfried, A-5630 Bad Hofgastein, Tel: +43(0)664/3171472