Beschreibung

Stattliche Zweinutzungsrinderrasse aus dem Südtirol, nach jahrzehntelangem Niedergang um 1980 fast ausgestorben. Mit staatlicher Unterstützung gelang die Rettung.

Allgemeines und Geschichte

Schon um 1900 erreichten die im Südtirol beheimateten Pustertaler Sprinzenkühe Widerristhöhen um 130 cm und ein Gewicht um 600 kg. Sie waren damit die grössten Rinder im ganzen Habsburgerreich. Als "Wiener Kühe" wurden sie in grosser Zahl per Bahn in die Hauptstadt des Habsburgerreiches verfrachtet. Dennoch wurden sie nach dem ersten Weltkrieg auf staatlichen Geheiss der neuen, faschistischen Herren aus Rom durch Braunvieh und Pinzgauer verdrängt und überstanden die diktatorischen zwei Jahrzehnte nur in kleinen Nischen. Sie wurden in der Nachkriegszeit nur noch von einigen wenigen Landwirten in Eigenregie gezüchtet. Der letzte Hof mit ausschliesslich Pustertaler Sprinzen gab 1979 auf. Danach gab es nur noch kleine Restbestände, die teilweise nach Deutschland verkauft wurden, wo sich auf Initaitive einer Studentengruppe eine Erhaltungszucht entwickelte. In Italien kam die Rettung 1994, als sämtliche auffindbaren Tiere registriert wurden. Danach gab es gerade noch einige Dutzen Pustertaler Rinder in verschiedenen Farbschlägen. Nun wurden die züchterischen Bemühungen wieder verstärkt und vereinheitlicht. Zwei Jahrzehnte danach werden wieder um 5000 Pustertaler Sprinzen gezählt.

Verbreitungsgebiet einst und jetzt

Südtirol

Nutzung

Zweinutzungsrind

Nichtstaatl. Erhaltungsorganisationen

Südtiroler Fleckviehzuchtverband, I-39100 Bozen, Galvanistrasse Nr. 38, www.fleckvieh-suedtirol.it, sfv@dnet.it, Emmwerich Silbernagl, Obmann, Dr. Dieter Herbst, Geschäftsführer