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Beschreibung

Der Liebstöckel (Levisticum officinale) ist ein mehrjähriges Gemüse, welches in der europäischen Küche häufig als Gewürz und Aromastoff eingesetzt wird. Die Pflanze gehört in die Familie der Doldenblütler mit den familientypischen Merkmalen: ein hohler Stängel, welcher Harz und Duftessenzen absondert; wechselständige, gefiederte, schmale Blätter; doldenförmige Blütenstände, welche in Doppeldolden angeordnet sind.

Das Maggikraut, wie der Liebstöckel auch genannt wird, bildet ein starkes, fleischiges Wurzelsystem. Daraus wächst eine Rosette aus dunkelgrünen, dreieckigen, zwei- bis dreifach gefiederten Blättern, welche an bis zu zwei Meter hohen, hohlen Stängel angeordnet sind. Erst ab dem zweiten Jahr bilden sich gelbe, 8-20-strahlige Dolden mit zahlreichen Hüllblättern.

Die Blütezeit ist im Juli und August. Die zwitterigen Blüten werden entomogam bestäubt, was bedeutet, dass sie von Insekten bestäubt werden. Aus diesem Grund ist die Pflanze auch sehr nektarreich.

Über den Winter stirbt der oberirdische Teil ab und treibt im nächsten Frühling von neuem aus.

Ursprünglich stammt der Liebstöckel wohl aus Persien, wobei die genaue Domestikation unklar ist. Jedenfalls war sie in der Antike bei den Griechen und Römern aufgrund ihrer beruhigenden, karminativen und harntreibenden Wirkung bekannt. Später wurde sie von Karl dem Grossen gefördert und in seinem berühmten «Kapitular von Villis» verankert.

Heute kommt die heliophile, aber kältetoleranze Art, welche Luftfeuchtigkeit und organisches Material schätzt, wild in Hecken und auf Wiesen vor, in den Alpen, den Pyrenäen, von Mittel- und Südeuropa bis hin zum Iran.

Ernährungstechnisch gesehen ist der Liebstöckel reich an Vitamin C und Mineralstoffen. Ausserdem ist er ein hervorragendes Antiseptikum und antibakterielles Mittel. Die Samen sollen verdauungsfördernd wirken und werden auch zum Aromatisieren von Brot und Gebäck verwendet. Der Liebstöckel ist ein wichtiges Gewürz in der europäischen Küche; sei es das Liebstöckelsalz aus getrockneten Samen und Blättern aus den Regionen Lothringen und Elsass oder das «pot au feu» in der Auvergne, welches ohne «Ache des montagnes», der lokalen Bezeichnung für Liebstöckel, nicht dasselbe wäre.

Als Heilpflanze wird der Liebstöckel heute nur noch selten verwendet. Man schreibt aber besonders der Wurzel diuretische, magenstärkende, karminative, emmenagogische und vulnerable Eigenschaften zu.

Was jedoch weiter verbreitet ist, sind seine ätherischen Öle. Sie haben die Eigenschaften, blutreinigend, die Leber- und Gallenfunktion anregend, muskel- und nervenstärkend, spasmolytisch, antibakteriell, antiparasitär und antimykotisch zu wirken. Alle Teile der Pflanze enthalten die reizenden flüchtigen Öle Myristicin und Phthalid. Die Ausbeuten an ätherischem Öl aus Liebstöckel ist jedoch recht gering und liegen zwischen 0.35 – 0.5% für die Blätter und 0.7 – 1% für die Wurzeln.