Dörren
Beschreibung
Haltbar machen durch Dörren beruht auf nahezu totalem Wasserverlust. Dörren ist eine der ältesten und sichersten Methoden, Obst haltbar zu machen. Dörrobst war in Zeiten ohne Kühlschrank eine willkommene Abwechslung im Winter. Richtig gedörrtes und trocken aufbewahrtes Dörrgut ist nahezu unbeschränkt haltbar.
Durch das Dörren bleiben die wichtigen Inhaltsstoffe erhalten.
Im alpinen Klima wird weniger an der Luft als vielmehr in Dörrapparten und -öfen getrocknet.
Nicht jede Apfel- oder Birnensorte eigent sich zum Dörren. Sorten, die nicht viel Wasser ziehen sind besonders geeignet.
Saure Apfelsorten werden geschält, süsse Sorten werden mit Schale gedörrt.
Kurzes Dämpfen (in einem Sieb über kochendem Wasser) verhindert unansehnliche Bräunung der Schnitze oder Ringe.
Birnen lässt man "kernteig" reifen (im Kern ausgereift oder sogar "teig" = ganz ausgereift) und dörrt sie mit der Schale, meist als ganze Birne oder in Schnitzen.
Aprikosen und Zwetschgen: sie werden meist entsteint.
Kirschen: werden ganz oder entsteint gedörrt. Das geht auch an der Sonne, aber ohne Tau- bzw. Regen-Einfluss.
Lagerung: am besten in Tuchsäckchen aufgehängt.
Dörrobst aus dem Domleschg wurde im 18. Jahrhundert bis nach Russland exportiert.
Literatur
Kunz, J. I. (1945): Der erfolgreiche Pflanzer. Wir Schweizer als Selbstversorger, Olten
Szalatnay, David; Kellerhals, Markus; Frei, Martin; Müller, Urs: Früchte, Beeren, Nüsse - Die Vielfalt der Sorten - 800 Portraits, Haupt Verlag, Berlin - Stuttgart - Wien 2011
Simonett, C.(1968): Die Bauernhäuser des Kantons Graubünden. Wirtschaftsbauten, Verzierungen, Brauchtum, Siedlungen