Kerbelrübe (Chaerophyllum bulbosum)
Beschreibung
Die Kerbelrübe gehört zu den Doldenblütlern und entwickelt sich im Laufe eines Jahres zu einer stattlichen bis zu 2 Meter hohen, angenehm duftenden Pflanze.
Es handelt sich hierbei um eine sehr alte Kulturpflanze, die vor allem für ihre stärkehaltigen Wurzeln kultiviert wurde.
Verbreitungsgebiet einst und jetzt
Kerbelrüben sind ein altes einheimisches Wintergemüse: Ab dem Mittelalter wurde es in europäischen Klostergärten kultiviert. Da die Pflanze winterhart ist und die Rübchen ausgezeichnet zu lagern sind, waren sie jahrhundertelang ein wichtiger Nährstofflieferant während der kalten Jahreszeit und galten schon damals als Delikatesse.
Anbau
Ihr Anbau gilt als schwierig.
Die Kerbelrübe ist ein Frostkeimer und sollte deswegen schon im Herbst des Vorjahres ausgesät werden. Da das Saatgut der Kerbelrübe nur ca. 1 Jahr keimfähig bleibt, wird praktisch direkt nach der Samengewinnung auch gleich wieder ausgesät.
Aussaatzeit: Da die Samen zu den Frostkeimern gehören, ist die beste Aussaatzeit von September bis Dezember. Eine sehr frühzeitige Aussaat im kalten Frühjahr ist auch noch möglich, bringt aber sehr viel mehr Verluste.
Aussaattiefe: Ähnlich wie bei Karotten: Die Samen am besten mit feinem Sand mischen und dünn in Reihen aussäen mit einer Aussaattiefe von ca. 2 cm
Optimale Keimtemperatur: +5-10°C nach einer Stratifikation.
Keimdauer: Die Keimung erfolgt erst im Frühjahr und ist unregelmäßig
Reihenabstand: 20-25 cm
Pflanzabstand: 4-6 cm
Standort: Frischfeuchte Plätze im Halbschatten werden stark bevorzugt.
Boden: Feuchte, tiefgründige, durchlässige Böden mit reichlich Sand- und Humusanteil
Pflege: Die Kerbelrübe ist im Jungpflanzenstadium sehr konkurrenzschwach. Regelmäßiges Hacken schützt vor Unkraut und fördert eine gleichmäßige Bodenfeuchte, was die Kerbelrübe sehr bevorzugt. Ansonsten gehört sie zu den Schwachzehrern. Deswegen nur wenig mit reifen Kompost düngen.
Wichtig: Kerbelrüben sind Doldenblütler. Diese sollten nur alle vier Jahre am gleichen Ort angebaut werden, um den Boden gesund zu erhalten.
Ernte: Wenn das Laub im Juni / Juli vergilbt, kann geerntet werden. Das beste Aroma entwickeln die Rübchen jedoch erst, wenn sie noch bei kühlen Temperaturen und in feuchten Sand eingeschlagen für weitere 6-8 Wochen gelagert werden. Wenn keine Wühlmausgefahr besteht, können die Knollen auch bis zum Herbst im Boden verbleiben und direkt geerntet werden. Sehr kleine Rüben können direkt wieder eingepflanzt werden und für die Samenproduktion verwendet werden.
Nutzung
Man isst die innen weißen, außen ockerfarbenen Knollen, die ca. eine Länge von 5-8 cm und eine Dicke von 3-4 cm erreichen entweder roh oder gekocht und wird mit einem sehr feinen Geschmack nach Kartoffeln und Maronen mit dezenter Schärfe von Sellerie und Pastinake belohnt.
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