Beschreibung

Eine der entwicklungsgeschichtlich ältesten Mohnarten ist der Schüttmohn. Der Schüttmohn bildet kleine Löcher unter der Rosette, aus denen dann die Samen wie bei einem Salzstreuer heraus fallen. Es besteht die Gefahr des Ausschüttens durch den Wind.

Allgemeines und Geschichte

Mohn ist in Österreich eine sehr alte Kulturpflanze. In Mitteleuropa ist der Mohnanbau bis in die Pfahlbauzeit nachgewiesen.

Verbreitungsgebiet einst und jetzt

Mohn gedeiht in kühleren Regionen und im Berggebiet besonders gut. Hier ist auch der Ölgehalt höher als in wärmeren Gebieten.
Anbau ist bis 800m möglich, allerdings sind nasskalte Lagen zu vermeiden.

Anbau

Mohn ist eine einjährige Winter/Sommerfrucht. Spätfröste werden nach der Keimungsphase gut vertragen. Mohn mag nährstoff- und humusreiche lehmige Sande oder sandige Lehme und fruchtbare Kalkböden.
Als Langtagspflanze sollte frühzeitig gesäät werden, damit die vegetative Entwicklung vor der generativen abgeschlossen werden kann. Wintermohn ist ca. Ende September auszusäen.
Damit die Pflanzen nicht abknicken, werden Schnüre zwischen die Pflanzen gespannt und der Mohnacker bevorzugt an windstillen und sonnigen Lagen angelegt. Während Blüte und Samenreife benötigt der Mohn Sonne und Wärme.
Mohn darf nur flach gesät werden. Man schützt ihn vor schnell wachsenden Unkräutern durch mehrmaliges Jäten. Damit die Pflanzen kräftig bestocken können, müssen sie ausgedünnt werden.

Nutzung

Mohn zählte zu den wichtigsten Ölpflanzen der inneren Alpen.
Heute wird Mohn hauptsächlich als Füllung von Mehlspeisen verwendet.
In Südtirol werden die Mohnkrapfen zu feierlichen Anlässen gebacken.

Eignung

Der Ölgehalt der Mohnsamen ist hoch (bis zu 50%).
Da das Öl unter Lufteinfluss verfestigt, werden auch Malerfarben hoher Qualität aus Mohnöl hergestellt.
Ebenso hat Mohnöl die höchste Schmierfähigkeit von allen Pflanzenölen.

Verarbeitung und Produkte

Mohnsamen sollten nicht länger als zwei Jahre gelagert werden.
Die Gewinnung des Öls erfolgt durch Kaltpressung, sodass im Pressrückstand ein hoher Anteil Öl (mehr als 10 %) verbleibt, der zusammen mit dem Eiweißgehalt des Rückstandes - Presskuchen(ca. 40 %) - ein hochwertiges und energiereiches Futter liefert.

Kulturtechnik

Um das Öl besser zu erschliessen, aber auch zum Backen und Kochen wurde der Mohn gestampft bzw. mit Mohnmörsern bearbeitet.

Literatur

Köppl Peter, Referent Ackerbau, Alternative Landwirtschaftskammer Oberösterreich (2010): Anbau- und Kulturanleitung MOHN (Papaver somniferum L.)

Marchar, Rudolf ( 2009): Anbau und Aufbereitung von Waldviertler Graumohn, Lehr- und Forschungszentrum für Landwirtschaft, Raumberg-Gumpenstein, ISBN: 978-3-902559-38-8