Echter Lavendel (Lavendula angustifolia Mill.)
Echter Lavendel gehört zur Familie der Lippenblütler. Der mehrjährige Halbstrauch wird zwischen 20 und 60 cm hoch. An den aufrechten Zweigen sitzen schmal-lanzettliche, 4 cm lange Blätter. Diese sind besonders auf der Unterseite graufilzig behaart. Die Blüten am Ende der Zweige sind in ährigen Scheinquirlen angeordnet und blühen von Juli bis September violett. Er mag trockene, sandige, kalkhaltige, durchlässige Böden an sonnigen, warmen Standorten, weshalb er hauptsächlich in den mediterranen Regionen wächst.
Ursprünglich stammt Lavendel von Persien, von wo aus er sich im gesamten Mittelmeerraum verbreitet hat. Das heute wohl am bekannteste Anbaugebiet ist die französische Provence, wo jedoch hauptsächlich Lavandin, ein natürlich vorkommender Hybride des Echten Lavendels mit dem Speiklavendel, angebaut wird, da dieser besonders ertragreich ist. In der Duftöl-Qualität kommt der Lavandin jedoch nicht an den Echten Lavendel heran.
Der Lavendel hat eine lange Geschichte als Duftstoff und Heilmittel. So nutzten ihn bereits die Römer und Griechen für das tägliche Bad und würzten sogar den Wein mit Lavendel. Von Hildegard von Bingen wurde er als Mittel gegen Kopfläuse empfohlen. Im 16. Und 17. Jahrhundert wurde er als wirkungsvoller Schutz gegen Cholera und Pest ausgewiesen. So entstand auch der «Vier-Diebe-Essig», eine lavendelhaltige Essenz. Bevor die Diebe die Häuser der Pestopfer ausrauben, rieben sie sich mit dieser Essenz ein. Auch Königin Elisabeth I. von England trank Lavendeltee gegen ihre häufigen Migränekopfschmerzen und Lavendelöl wurde zur Wunddesinfektion während dem Ersten Weltkrieg verwendet.
Der Lavendel wird auch heute noch vielseitig eingesetzt. Durch die ätherischen Öle dient er als Duftstoff in vielen kosmetischen Produkten. Das Öl wie auch die Blüten haben zudem eine heilende Wirkung, besonders bei Erregungszuständen, Schlafstörungen und Bauchbeschwerden. Man schreibt Lavendel auch entkrampfende, wundheilende, leicht antidepressive, entzündungshemmende, schmerzlindernde und desinfizierende Wirkungen zu. Die Pflanze soll auch eine insektenabweisende Wirkung haben, weshalb getrocknete und gebündelte Lavendelblüten zur Vertreibung von Motten eingesetzt werden. Auch in der Küche ist der Lavendel beliebt, besonders zum Aromatisieren von Fleischgerichten. Zudem ist Lavendel ein Teil der bekannten Kräutermischung «Kräuter der Provence». Man sollte aber vorsichtig sein beim Würzen mit Lavendel, da er ein dominierendes Aroma mit sich bringt.
https://permakultur-konkret.ch/plant/echter-lavendel/
https://www.nabu.de/tiere-und-pflanzen/pflanzen/pflanzenportraets/nutzpflanzen/07270.html
https://www.infoflora.ch/de/flora/lavandula-angustifolia.html
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