Inhaltsverzeichnis

Beschreibung

Zu keinem anderen Haustier hat der Mensch eine so enge – vor allem auch emotional geprägte – Beziehung entwickelt wie zum Haushund. Das Zusammenleben von Mensch und Hund reicht bis in das ausgehende Eiszeitalter zurück. Damit ist der Hund das älteste Haustier überhaupt. In der langen Zeit als Haustier ist der Hund in vielfältiger Weise vom Menschen verändert worden, um den unterschiedlichen Bedürfnissen gerecht zu werden, sei es als Begleiter auf der Jagd, als Schlittenhund, als Hüte-und Treibhund, als Wachhund für Haus und Hof oder als Hobby-, bzw. Heimtier. Diese Vielfalt in der Nutzung zeigt sich bei den in etwa 150 anerkannten Hunderassen.
Seine wilde Stammform ist der Wolf (Canis lupus L.). Der Haushund hat in seinem äusseren Erscheinungsbild wahrscheinlich sehr lange seiner Stammform, dem Wolf, geähnelt.
Zu Beginn der Domestizierung wurde der Hund primär als Hirtenhund und Jagdbegleiter eingesetzt. Später dienten die Hunde als Wächter. In den urbanen Siedlungsräumen gab es zudem kleinwüchsige Gesellschaftshunde. Hunde dienten auch zur Bekämpfung von Vorratsschädlingen wie Mäusen und Hausratten.
Vor rund 160 Jahren waren die Sennenhunde der Alpen kurzhaarige, mittelgrosse und vielfärbige spitzähnliche Hunde. Sie wurden zum Viehtrieb und als Wachhunde auf den Alpen eingesetzt. Echte Schäferhunde fand man zu dieser Zeit nur bei den Bergamasker Herden und im Wallis. Der französische Berger de Crau und der italienische Bergamasker Hirtenhund, der Hirtenhund für Schaf- und Ziegenherden, zählen zu den klassischen Hirtenhunden der Transhumanz mit engem Bezug zum Alpenraum. Beide wurden vom belgischen Schäferhund und dem Border Collie fast vollständig verdrängt. Daher sind sie heute in ihrem Bestand hoch gefährdet
Im Bereich des Alpenhauptkamms, in Ost- und Südtirol, findet man heute noch vereinzelt den typischen Bergspitz als treuen Begleiter der Alphirten, er wurde in erster Linie auf den Alpen und Höfen als Treibhund eingesetzt. Er hat sich speziell an die besondere Nutzungsform im Gebirge angepasst. Die Spitze zählen vermutlich zu den ältesten Formen der Haushunde und waren über den alpinen Bereich hinaus weit verbreitet.
Der österreichische und deutsche Pinscher haben ebenfalls einen engen Bezug zur Landwirtschaft. Die altdeutschen Hütehunde sind durch die jahrhundertalte Tradition der Wanderschäferei eng mit dem Nordalpenraum verbunden. Die verschiedenen Schläge haben sich in Anpassung an die jeweiligen regionalen Bedingungen entwickelt. Die Rassezucht von Gebrauchshunden beginnt im Alpenraum erst gegen Ende des 19. und zu Beginn des 20. Jahrhunderts. Professor Albert Heim, der „Vater der Schweizer Sennenhunde“, legte den Standard für mehrere ehemalige Bauern- oder "Küher"hunde fest und erreichte ihre Anerkennung als eigenständige Rasse.