Landente, österreichische (mit und ohne Haube) (A)
Beschreibung
Mittelgroße Ente, mit auffallend S-förmigem Hals und fast waagerechter Körperhaltung. Temperamentvolle – lebhafte Ente und doch zutraulich, glattköpfig oder mit am Hinterkopf sitzender Haube. Die Brust ist ohne jeden Kielansatz, der gut gewölbte Bauch ohne Wammenbildung. Der länglich runde Kopf weist deutlich hervortretende Backen und eine nicht zu flache Stirn auf. Ein mäßig langer, orangefarbener Schnabel mit grünen oder schwarzen Flecken zeichnet diese Ente aus. Die Augenfarbe variiert ebenso wie die Läufe mit dem jeweiligen Farbenschlag. Bei der Rasse sind alle Farbvarianten zugelassen, am häufigsten ist die weiße Form. Die Enten sind sehr robust, wohlschmeckend und recht gute Eierleger. Sie sind lebhafte, eifrige und zutrauliche Futtersucher, die ihre Jungen problemlos aufziehen. Gewicht: ca. 2 bis 2,5 kg. (dp). Die Schalenfarbe der Eier ist meist weiß, seltener auch grünlich.
Allgemeines und Geschichte
Die Landente mit Haube (lateinisch „Anas domestica cristata“) gilt heute als Mutationsform der Landente und ist seit Jahrhunderten im Großteil des europäischen Raumes bekannt und viele historische Abbildungen sind ein Beleg dafür. Daraus geht hervor, dass sie einst einen bedeutenden Stellenwert als Haustier eingenommen haben muss. Somit kann man sie zweifellos als historisches Gut mit wirtschaftlichem Wert sehen.
Die Landente mit Haube früher auch als Hollen-, Schopf-, Federbusch- oder Kaiser-Ente bezeichnet, sollte nicht mit anderen haubentragenden Rassen verwechselt werden (Zwergente oder Hochbrut-Flugente).
Verbreitungsgebiet einst und jetzt
Die Rasse ist eine Mutationsform der gewöhnlichen Landente und ist seit Jahrhunderten im Großteil des europäischen Raumes als Wirtschafts- und Haustier bekannt. Die mit einer Federhaube am Kopf geschmückten Haubenenten sind seit langem bekannt und existieren seit vielen hundert Jahren. Landenten mit Haube sind etwa seit 1800 in Deutschland bekannt. Die Stammformen dürften einst vor allem in Holland und Deutschland verbreitet gewesen sein.
Gesamtbestand wird mit Stand 2009 auf ca. 100 Tiere (30 Betriebe) geschätzt.
Diese Enten sind auf Grund ihrer lieblichen, lebhaften Art immer noch als Haustier beliebt und tummeln sich auch in Österreich nicht nur bei Kleintierzüchtern sondern auch in manchen Gärten zur Freude vieler Menschen.
Nutzung
Haustier
Fleischertrag mit vorzüglichem Tafelfleisch
Legeleistung ca. 50 bis 60 Stück
Bruteimindestmasse 60 g
Schneckenvertilger
Haltung
Teich, Tümpel, Bach o.a. Gelegenheit zum Schwimmen u. Tauchen
Stall rostfrei
Zuchtziele
Die Erhaltungsarbeit ist hauptsächlich Vermittlungstätigkeit zwischen Interessenten und Kleintierzüchtern in den Regionen.
In der Zucht ist darauf zu achten, dass keine Tiere mit übergrosser Federhaube eingesetzt werden.
Leistung
Gewicht [kg] m: 2,5 w: 2,0
Eier: Bruteiermindestmasse 60 g
Legeleistung ca. 50 - 60 Stück
Verarbeitung und Produkte
Tafelfleisch, Eier
Brauchtum
Die Landenten mit und ohne Haube, kommen auch in der Literatur und hier im Besonderen gerne und regelmäßig bei Wilhelm Busch vor.
Auch in Max und Moritz, jener Geschichte mit der Busch letztendlich seinen Durchbruch schaffte, werden die beiden Übeltäter schlussendlich von Landenten mit Haube verzehrt.
Literatur
Schmidt, H. (1996). Groß- und Wassergeflügel. Eugen Ulmer Verlag, Stuttgart
Kleintiere Schweiz, Zucht und Haltung von Enten mit Hauben