Beschreibung

Robuste, vitale, langlebige, sowie trittsichere Gebirgsziege, gehörnt, Färbung braun-weiss-schwarz oder schwarz-weiss gescheckt, kurze Haarlänge

Allgemeines und Geschichte

Die Ziegen mit Plattenscheckung lassen sich für die österreichischen Zentralaplen bis mind. ins ausgehende 19 Jahrhundert zurück nachweisen. 1926 gab es eine etwa hundertköpfige Herde im Talschluss des Krumltales, welche vom ersten bekannten Züchter, Kapsar Mulitzer, weitergezüchtet wurden.

Verbreitungsgebiet einst und jetzt

Krumltal, Rauriser Gschlösl, Hochbergalm und Fröstlberg. Seit 1992 auch ausserhalb von Rauris, dann ab 1994 auch ausserhalb von Salzburg erfolgten Züchtungen. Heute auch in den angrenzenden Ländern Deutschland und Südtirol

Nutzung

Mehrnutzungsrase für Landschaftspflege, Milch und Fleisch

Leistung

879 kg Milch in bis zu 270 Tagen

Sonstiges

Die Hell-Dunkel-Scheckung ist einerseits für den Halter in freiem Gelände von Vorteil, da die Tiere sowohl im Schnee als auch vor dunklem Hintergrund gut sichtbar sind. Aber auch das Einzeltier dürfte damit, solange es sich im rassegleichen Herdenverband und dieser sich uneingeschränkt bewegen kann, gut geschützt sein: Lenkt ein einziges, anders als die übrige Gruppe gefärbtes Tier die Aufmerksamkeit von Fressfeinden auf sich (vgl. z. B. HEMMER 1983), so wirkt eine Herde Gescheckter verwirrend auf den Betrachter, denn die Körperkonturen des Einzelindividuums lösen sich optisch auf. Dass bei der Zuchtauswahl auf die Scheckenverteilung am Kopf besonders geachtet wird, also die Augen-Ohren-Partie pigmentiert und beide Seiten getrennt durch eine ausgesprochene Blässe sind, dient nicht nur dem Wohlgefallen. Sie hat vor allem physiologische und ökologische Gründe: Die Pigmentierung der empfindlichen Sinnesorgane schützt vor der Einstrahlung von UV-Licht, die in höheren Lagen ebenso gefährlich ist wie in deckungsarmen Steppen- oder Wüstengebieten, weshalb viele Haustiere solcher Regionen wenigstens um die Augen „Sonnenbrillen“ tragen. Die weiße Stirnblässe wiederholt den Scheckungseffekt des übrigen Körpers, garantiert daher auch bei verborgenem Rumpf die Sichtigkeit des Tieres im Gelände.

Links

Nichtstaatl. Erhaltungsorganisationen

Arche Austria, Spartenbetreuer, Johann Wallner, Peterlhof, Fröstlbergweg 43, A-5661 Rauris, +43 (0)664/46 63 659,
Salzburger Landesverband für Schafe und Ziegen, Schwarzstraße 19, A-5024 Salzburg, +43(0)662 870571 257, sz@lk-salzburg.at