Beschreibung

Die Farbe der Tiere ist nahezu weiß bis hellblond. Das Flotzmaul ist fleischfarben, Hörner und Klauen sind gelbgrau.

Allgemeines und Geschichte

Spätreife österreichische Rasse, bekannt durch unermüdliche Arbeitsleistung und hochwertiges Fleisch. Gelbviehschlag, verwandt mit Kärntner Blondvieh. Die Tiere wurden selten krank.
Es handelt sich um ein altillyrisch-keltisches Rind, das mit dem Frankenvieh gekreuzt wurde. Auch Mürztaler und Mariahofer wurden eingekreuzt. Seit 1900 aus lokalen Schlägen (Gföhler, Zwettler, Raabser) einheitlich Waldviertler Blondvieh genannt. 1933 wurde der Verband des Waldviertler Blondviehs gegründet. Bis zum 2. Weltkrieg war vor allem auf Arbeitsleistung selektioniert worden. Auch das Fleisch war willkommen, die Milch war jedoch am wenigsten wichtig. 1954 geb es ein Maximum von 173'600 Tieren. Bis 1960 konnte das Waldviertler Blondvieh auf allen Weiden gesehen werden, ab dann wurde Fleckvieh eingekreuzt und von diesem schliesslich verdrängt. 1966 wurde der Zuchtverband aufgelöst.

Verbreitungsgebiet einst und jetzt

Niederösterreich, Oberösterreich, insbesondere Wald- und Mühlviertel
Steiermark und Vorarlberg (selten)

Haltung

Ideal für Mutterkuhhaltung und Landschaftspflege.

Prämien: pro Kuh 280 Euro, pro Stier 530 Euro.

Zuchtziele

Gezielte Paarung, um gegen die Inzucht anzukämpfen.

Leistung

Milch: 3966 kg, 3.86% Fett, 3.54% Eiweiss (2008)

gute Fruchtbarkeit, gutes Fundament, Klauen

Verarbeitung und Produkte

zartes, marmoriertes Fleisch, dunkel und fettarm, feinfasrig, geschmackvoll, wächst langsam.
Typische Speisen: Tafelspitz mit Semmelkren, Zwiebelrostbraten, Kesselgulasch, Kalbsschnitzel

Brauchtum

Auch Arbeiterfamilien hielten das Waldviertler Blondvieh wegen der Milch und der Zugkraft.

Links

Nichtstaatl. Erhaltungsorganisationen

Arche Austria, Spartenbetreuer, ARCHE Hof Gumberger, Nina Holzmann, Am Berg 1, A-4274 Schönau, +43 (0)7261/7696, gumberger@aon.at
Nö. Genetik Rinderzuchtverband, Pater-Werner-Deibl-Str. 4, 3910 Zwettl, +43 (0)2822 53531, fleischhacker@noegen.at, www.noegen.at