Beschreibung

Esel gehören zur Ordnung Unpaarhufer (Perissodactyla), Unterordnung Pferdeverwandte (Hippomorpha). Ihre Familie sind die pferdeartigen, oder Einhufer (Equidae). Sie umfasst die Gattung Pferd (Equus) mit fünf Untergattungen : Wildpferd (Equus caballus, bzw. Equus przewalski), Halbesel (Equus hemonius), Wildesel (Equus asinus), Zebra (Hippotigris), und Grevy-Zebra (Equus grevyi).
Stammform der Hausesel (Equus asinus) sind die afrikanischen Wildesel. Sie werden in drei Unterarten unterteilt: Nordafrikanischer Wildesel (Equus asinus atlanticus), Nubischer Wild-esel (Equus asinus africanus),) und Somali-Wildesel (Equus asinus somalicus). Equus asinus atlanticus war bereits zur Römerzeit ausgestorben. Die nubischen Wildesel, von denen unsere Hausesel (Equus asinus asinus) hauptsächlich abstammen, sind ebenfalls vom Aussterben bedroht. Sie sind graugelb, haben einen markanten Querstreifen, das sogenannte Schulter-kreuz, und weisse Beine. Sie weisen eine Widerristhöhe von 110-122 cm auf.
Maultiere und Maulesel vereinigen die Vorteile von Esel und Pferd in sich. Sie sind stärker als Esel, jedoch weniger nervös und krankheitsanfällig als Pferde. Ausserdem zeigt sich bei ihrer Kreuzung der sogenannte Heterosiseffekt: Die Nachkommen sind ihren Eltern in Ge-sundheit, Langlebigkeit und Leistungsfähigkeit überlegen. Maultiere werden aus einer Pferdestute und einem Eselhengst gezüchtet. Sie sehen dem Pferd ähnlicher als dem Esel. Maulesel werden aus einer Eselin und einem Hengst gezüchtet.

Allgemeines und Geschichte

In der Schweiz wurden mit Eseln bis ins 19. Jahrhundert Gewürze, Salz und Käse über die Alpen, aus der Zentralschweiz ins Piemont transportiert. Ende 19. Jahrhundert waren die Pässe zu Fahrstrassen ausgebaut und die Gotthardbahn übernahm 1882 den Transport – das Handwerk der Säumer mit ihren Eseltransporten war nicht mehr gefragt.
Auch in Frankreich begleiteten bereits zu Beginn des 14. Jahrhunderts und wohl auch schon früher Esel die Hirten auf ihren tagelangen Märschen von der Basse-Provence zu den Weiden in den Alpen. Sie dienten als Lasttiere für das Hab und Gut der Hirte, für Viehsalz und die unterwegs geborenen Lämmer. Der Ausbau des Eisenbahnnetzes Ende 19. Jahrhundert und dann ab der 2. Hälfte des 20. Jahrhundert ersetzte der LKW die genügsamen Esel.
Dank ihres zutraulichen Wesens gewinnen Esel heute als Haus und Freizeittiere an Beliebtheit.

Brauchtum

Als störrisch und dumm gilt das Tier übrigens, weil es in Stresssituationen nicht wegrennt, sondern meist stehen bleibt und laut schreit.
Eselsohren
Esel haben nach ihrer Geburt abgeknickte Ohren, deshalb nennt man die geknickten Buchseiten auch Eselsohren.
Eselsbrücke
Esel gehen nicht gern durchs Wasser, denn sie können durch die spiegelnde Wasseroberfläche die Tiefe und die Beschaffenheit des Untergrundes nicht erkennen. Wollte man also mit einem Lastesel einen Bach oder Fluss queren, musste man ein (provisorische) Brücke für die Tiere bauen. Wie die sprichwörtliche Eselsbrücke waren diese Brücken ein kleiner Umweg oder Aufwand, der aber oft schneller zum Ziel führte.

Literatur

· Kugler, W.; Grunenfelder H.-P., Broxham, E. (2008). Donkeybreeds in Europe: Inventory, Description, Need for Action, Conservation